Anstieg um 34 Prozent
Schläge, Tritte und Übergriffe - mehr Gewalttaten in NRW-Kliniken
Gewalt ist in Krankenhäusern an der Tagesordnung. Kein Tag ohne Schläge oder Übergriffe in unseren Kliniken. Das zeigt aktuell eine Antwort des NRW-Innenministeriums auf eine Anfrage der SPD-Fraktion. Demnach ist die Zahl der Gewalttaten in den NRW-Kliniken seit 2017 um mehr als 34 Prozent gestiegen. Ärzte und Pfleger sind fast machtlos.
„Das ist etwas, was wir als Staat nicht dulden dürfen“
Vergangenes Jahr habe es knapp 1.700 Fälle von Straftaten und sogenannten Rohheitsdelikten gegeben. Darunter fallen Körperverletzungen und Raub. Lisa Kapteinat,
Chyron: Stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende in NRW, erklärt: "Das heißt, das ist kein individuelles Empfinden, wo man sagt, das müssen Menschen abkönnen. Sondern tatsächlich wird medizinisches Personal immer öfter Gewalt ausgesetzt. Und das ist etwas, was wir als Staat nicht dulden dürfen und wo wir auch sehr konkret überlegen müssen, wie wir dagegen vorgehen."
SPD stellt Forderungen auf
Die SPD-Fraktion fordert mehr Unterstützung, um medizinisches Personal auf Angriffe vorzubereiten. Außerdem mehr Sicherheitskräfte vor Ort und schnellere Verfahren, wenn Menschen gewalttätig werden. Bereits vorhandene Angebote würden nicht ausreichen.
Gewalttat in Essener Klinik
Erst vergangene Woche kam es zu einem aufsehenerregenden Fall im Elisabeth Krankenhaus in Essen. Als Reaktion auf eine Todesnachricht griffen vorbestrafte Clan-Angehörige Klinikpersonal an. Sieben Menschen wurden verletzt. Eine junge Ärztin schwer. "Die Mitarbeiter wurden ins Gesicht geschlagen. Wurden auf dem Boden liegend noch weiter attackiert. Und die Kollegin ist durch den Schlag mehrere Meter durch den Raum geflogen, das ist eine Dimension, die kannten wir bisher nicht", so Klinik-Geschäftsführer Peter Berlin im RTL WEST-Interview zu Beginn der Woche.