Wie sich solche Unfälle vermeiden lassen Sturz aus Hochbett! Zwölfjähriger erleidet Schädelbruch

Es ist der Albtraum aller Eltern: Ihr Kind spielt unbeobachtet im Zimmer und verletzt sich im vermeintlich sicheren Raum schwer. Eine Erfahrung, die die Eltern des zwölfjährigen Easton Oliverson am eigenen Leib erfahren mussten. Easton, Spieler in der Base- und Softball-Liga für Kinder und Jugendliche, fiel Mitte August in einem Schlafsaal aus einem Etagenbett und verletzte sich schwer. Der Junge musste operiert werden, seine verrutschte Schädeldecke musste neu wieder eingesetzt werden. Immer wieder kommt es zu Unfällen, bei denen Kindern aus ihren Hochbetten fallen und sich schwer verletzten – teilweise sogar tödlich. Was Experten für mehr Sicherheit raten.
Nach seiner Schädeloperation: Easton erholt sich langsam

Nach seinem Sturz aus dem Hochbett wurde der Spieler in einem kritischen Zustand ins Krankenhaus geflogen und war laut den behandelnden Ärzten nur knapp dem Tod entronnen. Auf einem extra von der Familie eingerichteten Instagram-Kanal geben die Angehörigen regelmäßige Updates über Eastons Gesundheitszustand. Der Zwölfjährige wurde operiert und in ein künstliches Koma versetzt. Nach seiner Schädeloperation litt der Little League-Spieler unter starken Schmerzen, über seinen Schädel erstreckt sich eine lange Reihe an Stichen.
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Laut dem Instagram-Kanal soll sich Easton mittlerweile aber gut erholen und macht bedeutende Fortschritte. Die Ernährungssonde konnte entfernt werden, kurze Strecken läuft er wieder ohne Hilfe. Derzeit bereiten die Ärzte den sportlichen Jungen auf den Transport in seinen Heimatstaat Utah vor.
Hochbetten für Kinder unter drei Jahren sind tabu
Wie lassen sich solche Unfälle vermeiden? Generell warnt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte vor dem Einsatz von Hochbetten vor dem Vorschulalter. Eine Studie aus den USA belegt, dass vor allem Unter-Sechsjährige von Unfällen betroffen sind, Kinder unter drei Jahren haben sogar ein über 40 Prozent höheres Risiko sich im Zusammenhang mit Hochbetten zu verletzen. Etwa 30% der Kinder und Jugendlichen erlitten ernsthafte Schnitte bzw. Schrammen, etwa 25% Quetschungen sowie Prellungen, 20% Brüche und über 10% eine Gehirnerschütterung. In dem erfassten Zeitraum von 16 Jahren ereigneten sich etwa sechs Todesfälle, so der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.
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Wenn ein Hochbett aus Platzgründen nicht vermeidbar ist, rät Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, laut der Website des Verbandes, folgende Dinge zu beachten:
Das Hochbett sollte ein GS-Prüfzeichen tragen.
Damit die Kinder im Schlaf nicht aus dem Bett fallen, sollte die Brüstung des Geländers mindestens 16 Zentimeter über die Matratze reichen.
Federkernmatratzen verleiten Kinder zum Hüpfen und Toben auf dem Hochbett und sollten deswegen vermieden werden. Generell sollte das Bett nicht als Spielgerät benutzt werden, da dadurch das Verletzungsrisiko steigt: Der Spielbereich sollte unten sein und der obere Bereich ganz eindeutig als spielfreie Schlafzone bestimmt werden.
Das Bett sollte keine scharfen Kanten haben.
Der Stufenabstand der Leiter muss für die Kinder leicht zu bewältigen sein.
Die Kinder sollten vom Bett aus eine Lampe anschalten können, damit sie auch nachts sicher aus dem Bett klettern können.
Für eine sichere Stabilität sollte das Hochbett an der Wand befestigt sein. (lmi)


