Skandal an der Uni in Salzburg?

Professor soll Studentinnen sexuell belästigt haben: "Befriedigend" nach "mündlicher Prüfung"

ARCHIV - 30.05.2019, Österreich, Salzburg: Blick auf die Innenstadt von Salzburg. Im neuen Buch «Lonely Planets Best in Travel 2020» ist Salzburg, wo das 100-Jahr-Jubiläum der Festspiele ansteht, die beste Stadt zum Bereisen. (Wiederholung mit verändertem Bildausschnitt) Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Professor der Uni Salzburg soll Studentinnen sexuell belästigt haben. (Symbolbild)
ssd skm pat, dpa, Sina Schuldt

Die österreichische Zeitung „Heute“ berichtet von einem Fall, der sprachlos macht. Ein Professor der Universität Salzburg soll immer wieder anzügliche Kommentare gegenüber Studentinnen abgeben. Jetzt wehren sich zwei Betroffene gegen die sexuelle Belästigung.

Professor gibt Studentin an Uni-Salzburg angeblich den Tipp: „Massagebrause verwenden“

Eine Jurastudentin soll ihrem Professor vor einem gemeinsamen Termin per WhatsApp geschrieben haben: „Soll ich zur Besprechung etwas mitnehmen?“ Der Professor antwortet angeblich: „Wie wäre es um 15 Uhr? Nur sexy Outfit ;-) Nein – Spaß beiseite – gar nix mitnehmen. Nur Motivation. Bis morgen, LG“. Die junge Frau fühlt sich belästigt und nicht respektiert, zumal dieser ihr bereits in einem Telefonat grenzüberschreitende Dinge gesagt haben soll. Die Studentin soll dem Professor zurückgeschrieben haben:

„Herr Professor, bei allem Respekt – ich finde ihre letzte Nachricht absolut unangebracht. Was hat ein ‘sexy Outfit’ mit meiner Diplomarbeit zu tun? Mit meiner Frage, ob ich zur Besprechung was mitnehmen soll, habe ich Literatur gemeint, die ich entlehnt und in der Diplomarbeit zitiert habe. Ihr Kommentar in unserem letzten Telefonat am 12. Februar ‘lassen sie sich ein Bad ein, Massagebrause verwenden’ fand ich auch schon unangebracht und unter aller Würde. In einem Betreuungsverhältnis hat ein derartiger ‘Spaß’ meines Erachtens keinen Platz“.

Der Lehrer soll sich daraufhin entschuldigt haben und seine Äußerung als flapsige Bemerkung abgetan haben. Aber die 27-Jährige lassen die wiederholten, unwürdigen Kommentare nicht los. Sie postet die WhatsApp-Nachricht auf der Facebook-Seite der Studentenvertretung. Daraufhin meldet sich eine weitere Betroffene, bei ihr soll sich der Hochschul-Lehrer noch heftiger geäußert haben.

Professor der Universität Salzburg wurde offenbar suspendiert

Die weitere Studentin soll schlechte schriftliche Prüfungsergebnisse gehabt haben – Zeugnis: Ungenügend. Daraufhin soll der Professor wiederholt betont haben, dass es nach einer „mündlichen“ Prüfung bei ihm ja „befriedigend“ werden könnte.

Damals meldete die Studentin den Fall nicht, aber die Sprüche habe sie bis heute nicht vergessen. Jetzt wollen die Studentinnen sich wehren, haben den Professor angeblich angezeigt, berichtet „Heute“. Der wurde offenbar bereits suspendiert. Strafrechtliche Konsequenzen habe der Hochschul-Lehrer laut österreichischem Recht nicht zu befürchten. Eine Geldstrafe könnte dennoch auf ihn zukommen sowie Sitzungen bei einem Psychotherapeuten. (mca)