Protest gegen Russland
Olympiasiegerin schwimmt in "Blut"

Nach dem russischen Angriff haben sich in den letzten Wochen viele Sportler*innen mit der Ukraine solidarisiert. Die litauische Schwimmerin Ruta Meilutyte hat nun mit einer besonders kreativen Art des Protests für Aufmerksamkeit gesorgt. Um ihrem Widerstand Ausdruck zu verleihen, schwamm die 25-Jährige im Rahmen einer Kunst-Aktion durch einen See vor der russischen Botschaft in Litauen. Aktivist*innen hatten das Wasser auf umweltverträgliche Weise blutrot gefärbt.
Klare Botschaft Richtung Putin
Begleitet wurde der Protest von einer klaren Botschaft an den russischen Präsidenten Vladimir Putin. "Putin, the Hague is waiting for you" (deutsch: Putin, Den Haag wartet auf dich) hatten die Beteiligten sichtbar auf eine Straße vor dem See geschrieben.
In Den Haag sitzt der Internationale Strafgerichtshof, der sich mit der Verfolgung von Kriegsverbrechen beschäftigt. Inzwischen mehren sich seriöse Berichte, wonach die russische Armee bei ihrem Angriffskrieg auf die Ukraine schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat.
"Welt muss sich gegen Russland stellen"
Meilutyte schrieb auf Twitter, der rote Teich solle "die Verantwortung Russlands für die Kriegsverbrechen an den Ukrainern unterstreichen. Wir dürfen uns von den schrecklichen Bildern nicht betäuben lassen. Der scheinbar nicht enden wollende Schrecken, den Russland der Ukraine auferlegt, darf keine Norm werden", appellierte sie.
Mit ihrem Schwimmen wollte sich derweil darauf hinweisen, dass "kontinuierliche Anstrengungen" notwendig seien, um sich letztlich gegen Russland durchzusetzen und für Gerechtigkeit zu sorgen.
"Es ist wichtig, dass wir weiter handeln"
Vor Ort forderte die Olympiasiegerin von London auch andere Menschen auf, mehr für die Ukraine zu tun: "Es ist wichtig, dass wir weiter handeln – wahrheitsgemäße Informationen verbreiten, ehrenamtlich arbeiten, protestieren, spenden und Regierungen zum Handeln drängen", sagte Meilutyte.
Besonders deutlich wurde sie mit Blick auf die deutsche Rolle in dem Konflikt: "Wenn Länder wie Deutschland nicht eingreifen und keine angemessenen Sanktionen gegen den Aggressor verhängen und Geld über Menschen stellen, fällt es schwer, Hoffnung zu haben", so die in Kaunas geborene Schwimmerin. (sport.de)