Wegen extremer Trockenheit

Niedriger Wasserspiegel macht dem Schiffsverkehr zu schaffen

Der Rheinsteig bei bei Rüdesheim ist bekannt für das satte Grün, den tiefblauen Rhein und die herrliche Landschaft. Nach Wochen anhaltender Trockenheit bietet sich Wander-Touristen dort aber ein anderes Bild: Der Rheinspiegel ist aktuell extrem niedrig und immer mehr braune Landmasse kommt zum Vorschein. Unser Reporter hat trockenen Fußes den Mäuseturm mitten im Rhein besucht – dabei steht der auf einer Insel. Die Bilder gibt es im Video. Was die Touristen freut, geht allerdings sehr zu Lasten der Schifffahrt, hier kommt es verstärkt zu Problemen.

Schifffahrt im Rhein bei Rüdesheim.
Schiffe müssen den Rhein bei Rüdesheim nun extrem behutsam passieren.
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Niedriger Wasserspiegel beeinflusst die Wirtschaft

Etwa 19 Kilometer von Rüdesheim entfernt liegt das rheinland-pfälzische Kaub. Dort liegt eine wichtige Engstelle für den Schiffverkehr und dort nimmt die Tiefe der Fahrrinne wegen der Trockenheit weiter ab, dadurch können Schiffe weniger zuladen. Das hat Auswirkungen auf die Wirtschaft im Land.

„Es ist schon relativ schlimm und grenzwertig, die Boote sind nur noch bis zur Hälfte beladen“, erzählt uns Tobias Völker vom Bootsverleih „Rheintastisch“. Auch die Geschwindigkeit der Transportschiffe auf dem Rhein sei spürbar geringer, das habe ebenfalls Auswirkungen auf den Warenverkehr. Von dem gibt es hier jede Menge: „Also da hat man von Kohle, Alteisen, Autos - also auf dem Rhein, auf dem Wasser – hier wird eigentlich alles transportiert“, sagt Tobias Völker.

Tobias Völker vom Bootsverleih „Rheintastisch“
Tobias Völker vom Bootsverleih „Rheintastisch“ beobachtet den sinkenden Wasserspiegel kritisch.
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(Noch) keine Gefahr für den Schiffverkehr

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) hatte kürzlich erklärt, bis zu einem Wasserstand von etwa 30 bis 35 Zentimetern (über dem Wasserpegel) könnten flachgehende Binnenschiffe die Mittelrheinstrecke noch passieren. Aktuell ist er knapp über 40 Zentimeter. Prognosen gehen von Pegelständen Richtung 30 Zentimeter bis Anfang nächster Woche aus. Dann komme die Rheinschifffahrt in diesem Bereich „tendenziell zum Erliegen“, heißt es. (lho/kmü/dpa)