RTL-Reporterin nach Attentat auf Star-Reporter Peter de VriesAlexandra Callenius: "Das könnte ja eigentlich auch mir passieren"

Alexandra Callenius ist bei RTL unter anderem als Crime-Journalistin im Einsatz.
Alexandra Callenius ist bei RTL unter anderem als Crime-Journalistin im Einsatz.
RTL

Es ist ein Fall, der über die Grenzen der Niederlande hinaus schockiert: Der berühmte Kriminalreporter Peter R. de Vries wurde niedergeschossen, am helllichten Tag, mitten in Amsterdam. Jetzt kämpft er im Krankenhaus um sein Leben. Es wird vermutet, dass ihm seine Recherchen über organisierte Kriminalität zum Verhängnis wurden. Wie gefährlich ist das Leben als Crime-Reporter? RTL-Reporterin Alexandra Callenius wurde während ihrer Arbeit selbst schon häufig bedroht und angegriffen. Sie weiß: „Uns Reportern wird mit einem raueren Ton entgegengetreten.“

FILE - In this Thursday Jan. 31, 2008 file photo, Dutch crime reporter Peter R. de Vries arrives for a live TV show in Amsterdam, Netherlands. De Vries, one of the Netherlands best known crime reporters was shot Tuesday evening July 6, 2021, and taken to a hospital with serious injuries, police said.(AP Photo/Peter Dejong, File)
Peter R. de Vries kämpft nach Schüssen auf ihn in Amsterdam in einem Krankenhaus um sein Leben.
PDJ, AP, Peter Dejong

RTL-Reporterin setzt sich im Job Risiko aus

Alexandra Callenius arbeitet als Reporterin selbst oft an heiklen Fällen. Auch sie schreckt vor Recherchen im Umfeld der organisierten Kriminalität nicht zurück. Als sie vom Attentat auf ihren niederländischen Kollegen erfuhr, war sie schockiert. Und hat auch über das Risiko nachgedacht, dem sie sich in ihrem Job teilweise selbst aussetzt: „Weil man ähnliche Einsätze schon selbst gemacht hat. Und dann denkt man nach ein paar Stunden darüber nach: Das könnte ja eigentlich auch mir passieren.“

Jetzt spricht ein Zeuge der schrecklichen Tat

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

RTL-Reporterin wurde selbst schon bedroht und körperlich angegangen

Alexandra Callenius wurde im Rahmen von Dreharbeiten schon selbst bedroht und angegriffen.„Immer mal wieder wird man tatsächlich körperlich angegangen. Von Menschen, die das jetzt nicht so nett finden, dass man sie konfrontieren möchte. Da wird einem das Mikro aus der Hand gerissen. Wir sind einmal angegriffen worden, als wir in einem Auto gesessen haben, da ist der Spiegel abgetreten worden“, erzählt sie.

Zu einem Waffeneinsatz oder einen ernsthaften Verletzung wie bei Peter R. de Vries kam es glücklicherweise aber noch nicht. Trotzdem sagt Alexandra Callenius, dass sie in den letzten Jahren vorsichtiger geworden ist. Auch weil viel mehr private Informationen über Journalisten öffentlich zugänglich sind als noch vor ein paar Jahren, zum Beispiel durch soziale Netzwerke. „Da scheint es so, als würde die Grenze immer schmaler werden und als würde auch die Hemmschwelle immer schmaler werden,“ meint unsere Reporterin.

„Eines sollte man nicht daraus schließen: dass man sich in seiner Arbeit einschränken lässt.“

Bei aller Vorsicht hält Alexandra Callenius aber eins für besonders wichtig: „Eines sollte man nicht daraus schließen: dass man sich in seiner Arbeit einschränken lässt.“ Noch gehörten Attentate wie auf den Journalisten de Vries laut ihr bei uns glücklicherweise noch nicht zum Alltag. Alles andere wäre wohl auch eine Katastrophe für die Pressefreiheit.

„JAhr zur Wahrheit. Weil’s stimmen muss.“ - Eine Initiative der Bertelsmann Content Alliance

"JAhr zur Wahrheit" - Eine Initiative der Bertelsmann Content Alliance
"JAhr zur Wahrheit" ist eine Initiative der Bertelsmann Content Alliance.
Bertelsmann Content Alliance, Bertelsmann Content Alliance

Dieser Artikel ist Teil der Initiative "JAhr zur Wahrheit. Weil's stimmen muss." der Bertelsmann Content Alliance, zu der auch die Mediengruppe RTL gehört. Mit der publizistischen Kraft und Reichweite unserer Angebote zeigen wir in einem Jahr voller wegweisender Ereignisse auf, was Qualitätsjournalismus auszeichnet und wie wichtig er für unsere Gesellschaft ist.