Bürokratie-Wahnsinn in Berlin: Es geht um Hundekot! Antrag endlich beantwortet – 18 Jahre später!
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Ein Antrag, älter als so mancher Hund – jetzt ist er bearbeitet! 2007 stellt die CDU-Fraktion in Berlin einen Antrag auf mehr Hundekotbeutel-Behälter im Bezirk Treptow-Köpenick. Das Bezirksamt prüft den Antrag. Unfassbare 18 Jahre lang! Jetzt gibt es ein Ergebnis. Im Video!
Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt! Ganze 18 Jahre hat die Bezirksregierung in Treptow-Köpenick gebraucht, um einen einzigen Antrag zu bearbeiten – und den dann auch noch abzulehnen! Dabei ging’s nur um Hundekotbeutelboxen in Parks. Ein echter Negativ-Rekord, findet auch Dustin Hoffmann – CDU-Fraktionschef in Treptow-Köpenick UND Hundebesitzer.
„Absurd. Also nicht nur, dass die Kolleginnen aus dem Bezirksamt erklärt haben, dass sie es nicht leisten können, Sie haben dafür drei Stunden aufgebracht. Anderthalb Seiten Papier, schwarz gemacht für einen Auftrag, der vor 18 Jahren ihnen aufgegeben wurde.“
Vor 18 Jahren – da wurde gerade das erste iPhone vorgestellt! Angela Merkel war da zwei von insgesamt 16 Jahren im Amt – übrigens zwei Jahre weniger, als der Antrag gebraucht hat, um bearbeitet zu werden. Und die NASA? Die hat 2007 eine Rakete zum Mars geschickt – und DIE war nicht mal EIN Jahr unterwegs! Die Bearbeitungszeit stinkt also nicht nur Politikern, sondern auch anderen Hundehaltern gewaltig.
„Es ist ein Witz, finde ich. Ich würde ein bisschen mehr Kompetenz und Realitätsnähe mich wünschen von der Verwaltung.“
„Ein bisschen traurig, dass das so lange gedauert hat.“
„Naja, vielleicht war es aber auch nicht so wichtig.“
„Ich glaub, das ist einfach die Bürokratie in Deutschland. (lacht)“
Dabei ist das Thema „Hundekot“ in Berlin ein ernstes Problem!
„(…) Jeden Tag fallen etwa 60 Tonnen an! Das sind umgerechnet 175 Hundehaufen pro Minute. Insgesamt ist das so viel wie das Gewicht von 40 bis 50 Mittelklassewagen. Wie gesagt, pro Tag!“
Doch es wird noch absurder: Was Treptow-Köpenick wegen fehlendem Geld und Personal NICHT geht, klappt beim Nachbarbezirk in Neukölln komischerweise schon. Gut, hier sind die Beutelboxen zwar leer, aber immerhin stehen sie! Aufgehangen vom zuständigen Bezirksamt – und gefördert durch das Bundesministerium.
„Das ist, finde ich, dann schon fast eine Beleidigung. Sowohl für die Kommunalpolitik, die sich den Antrag ausgedacht hat, als auch für die Bürgerinnen und Bürger, die sich mit dem Anliegen an uns gewandt haben.“
Aber warum hat das Ganze jetzt so lange gedauert? Das kann nicht mal das Bezirksamt selbst so genau sagen. Schriftlich heißt es aber:
„Nach unserer Einschätzung dürfte dies mit einer veränderten Schwerpunktsetzung und Priorisierung früherer Amtszeiten zusammenhängen. Als Frau Dr. Leistner ihr Amt übernommen hat, lagen mehr als 200 unbearbeitete Anträge aus den Vorjahren vor, deren Abarbeitung nach und nach erfolgt ist (…).“
Na immerhin – die alten Anträge werden jetzt nach und nach abgearbeitet. Ob das bei jedem Antrag so sinnvoll ist, kann nicht einmal Hund Theo sagen. Für Hundebesitzer in Treptow-Köpenick heißt das aber erstmal: Beutel nicht vergessen – beim nächsten Gassigehen.
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche

