Unser Reporter wurde als Ü-60-Jähriger geimpft
Plötzlich geimpft: Ich hatte fast Tränen in den Augen - endlich werde ich geimpft!

Wie viele über 60jährige habe ich über Ostern unerwartet einen Impftermin mit AstraZeneca ergattern können. Was ich dann erlebte, zeigt, dass wir doch organisieren können und dass wir uns mal wieder schlechter machen, als wir sind. Ein Erfahrungsbericht.
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Schluss mit der Angst vor Ansteckung, vor Beatmung, vor Langzeitfolgen

Einen Impftermin zu bekommen war natürlich keine Kleinigkeit. Wie viele andere saß ich dafür kurz vor Ostern stundenlang am Telefon. Habe mir die Finger wundgewählt und geflucht. Aber es hat geklappt! Ein junger Mann der Impfhotline hat sich gemeldet. Er hat freundlich alle meine Fragen beantwortet und mit mir die Termine ausgesucht. Danach hatte ich fast Tränen in den Augen. Endlich werde ich geimpft! Schluss mit der Angst vor einer Ansteckung, vor einer Beatmung im Intensivbett oder vor Langzeitfolgen.
Überall glückliche Impflinge: Kaum Wartezeiten, keine Hektik
Am Dienstag nach Ostern war es soweit. Der Himmel war grau, es schneite, aber das miese Wetter hat meine Stimmung nicht trüben können. Gut gelaunt fuhr ich zu meinem ersten Impftermin zum alten Berliner Flughafen Tempelhof. An der Pforte wies mir ein Servicemitarbeiter den Weg zum Gratisparkplatz direkt vor dem Impfzentrum. Dort angekommen wurde ich gleich in Empfang genommen. Meine Temperatur wurde gemessen, ich musste einige Unterlagen zu meinem Gesundheitszustand ausfüllen, wurde dann in ein riesiges Wartezimmer geleitet und dann ging´s zum Impfen. Dann der Stich, nach 20 Minuten war alles vorbei. Ich war wirklich überrascht über die perfekte Organisation.
Obwohl hunderte Impflinge da waren, wurde jeder einzeln abgeholt und betreut. Es gab kaum Wartezeiten und keine Hektik. Alles lief wie am Schnürchen und vor allem: überall freundliche Mitarbeiter, die Fragen beantworteten oder den Weg wiesen. Toll! Wir können also doch organisieren und dabei auch noch gute Stimmung verbreiten.
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Schmeißt den Impfturbo an – die Menschen warten drauf
Was hatte ich nicht alles gelesen. Dass kaum einer mit AstraZeneca geimpft werden möchte. Aber hier im Impfzentrum Berlin Tempelhof sah ich nur glückliche Menschen. So viele auf einem Haufen habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Sie sind glücklich, weil sie jetzt unverhofft geimpft werden und damit zur Normalität zurückkehren können.
Nun muss das aber schnell für alle gelten. Deshalb - schmeißt den Impfturbo an! Und das geht mit weniger Bürokratie und mehr Flexibilität. Zum Beispiel, indem die Pausen zwischen Erst- und Zweitimpfung verlängert werden. So erhalten viele schneller eine Erstimpfung und damit mehr Sicherheit. 60 Millionen Erstimpfungen bis Juli sollen so möglich sein!
Hören wir auf mit dem Jammern
Das Impfchaos hat uns Wochen und Monate genervt. Auch ich habe in vielen TV-Beiträgen und Artikeln immer wieder die Unfähigkeit unserer Politiker angeprangert. Nichts kriegen die hin, alles läuft schief. Aber der kurze Besuch im Berliner Impfzentrum Tempelhof hat mich eines Besseren belehrt. Wir können es doch und wir sollten das auch mal öfter sagen.
Danke dafür an alle freiwilligen Helfer, an alle freundlichen Servicekräfte und Ärzte in den Impfzentren. Und natürlich auch Danke an alle Hausärzte, die jetzt hochmotiviert mit dem Impfen beginnen. Wir schaffen das!