Zugstrecke zwischen Hamburg und Bremen gesperrt

ICE rast in Baustellenfahrzeug - Fahrer überlebt wie durch ein Wunder

13.12.2022, Hamburg, Hamburg-Harburg: Ein zerstörtes Fahrzeug ist unter einem ICE zu sehen. Ein ICE ist bei Hamburg in ein direkt auf einem Bahnübergang stehendes Fahrzeug hineingefahren. Bei dem Unfall am Dienstagmorgen kurz vor 6.00 Uhr gab es keine Verletzten, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte. Warum das Baustellenfahrzeug dort stand, werde jetzt ermittelt. Foto: Andre Lenthe Fotografie/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das Baustellenfahrzeug wurde bei dem Zusammenprall fast vollständig zerstört.
jat, dpa, Andre Lenthe Fotografie

Es ist wohl ein vorzeitiges Weihnachtswunder, dass am Dienstagmorgen (13.12.) an einem Bahnübergang in der Nähe von Rönneburg, einem Stadtteil des Bezirk Harburg, niemand verletzt wird: Um kurz vor 6 Uhr rauscht ein mit 150 Passagieren besetzter ICE auf dem Weg von Hamburg nach München in ein Baustellenfahrzeug – denn dieses steht auf dem Bahnübergang. Es kommt zu einem heftigen Zusammenstoß.

Steckte der Wagen fest?

Warum das Baustellenfahrzeug immer noch auf dem Bahnübergang Reller steht, als der ICE herannaht, ist bisher unklar. Ein Sprecher der Bundespolizei erklärt im Gespräch mit RTL, dass das Fahrzeug möglicherweise vom befestigten Untergrund des Bahnüberganges abgekommen ist und daraufhin mit einem Reifen im Gleisbett landete. Von dort soll der Fahrer den Wagen nicht mehr frei bekommen haben, möglicherweise steckte der Reifen fest. Eine Baustelle gebe es am betroffenen Bahnübergang nicht, daher werde davon ausgegangen, dass das Baustellenfahrzeug diesen nur überqueren wollte.

Ermittlung gegen Fahrer aufgenommen

Durch den heftigen Zusammenprall von ICE und Fahrzeug entgleist das Drehgestell des ICE-Triebfahrzeugs, das Baustellenfahrzeug wird vollständig zerstört. Der Fahrer kann sich noch rechtzeitig aus seinem Wagen retten, auch von den 150 Zugpassagieren und dem Bordpersonal wird – wie durch ein Wunder – niemand verletzt.

Die Fahrgäste werden nach der Kollision zunächst von der Feuerwehr betreut, bevor sie mit einem Shuttle zum Bahnhof Harburg gebracht werden. Die Zugstrecke zwischen Hamburg und Bremen ist, nach Angaben der Deutschen Bahn, auch am Mittag noch teilweise gesperrt. Die Züge des Fernverkehrs können aber dank einer Umleitung trotzdem fahren, die Fahrzeit verlängert sich jedoch um zehn bis 15 Minuten. Auch die Regionalzüge verkehren weiterhin zwischen Hamburg und Bremen, auch sie werden umgeleitet, bestimmte Haltestellen entfallen. Gegen den Fahrer des Baustellenfahrzeugs wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt. (xas)