Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 13 Beschuldigte in Rinteln und Umgebung

Mit falscher Identität: Fahrlehrer schickt Stellvertreter statt Schüler zur Fahrprüfung

ARCHIV - ILLUSTRATION - Ein Fahrlehrer überreicht seiner Fahrschülerin am 13.07.2005 den Schlüssel zum Fahrzeug in Michelau (Bayern). Ein zentrales Thema des 51. Verkehrsgerichtstages ist eine Reform der Fahrausbildung, um die hohen Unfallzahlen junger Fahrer zu senken. Eine bessere Schulung sei sicher wichtig, sagte ein Unfallforscher der Nachrichtenagentur dpa vor Beginn des Verkehrsgerichtstages 2013 in Goslar (23. bis 25. Januar). Foto: Marcus Führer/dpa (zu dpa "Unfallforscher: Anfänger sollten keine alten Autos fahren" vom 23.01.2013)  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Wie viele Schüler ihren Führerschein bekommen haben, ohne an der Prüfung teilzunehmen, ist noch unklar. (Symbolbild)

Mit dem Personalausweis der Fahrschüler sollen sie in die Prüfungen gegangen sein - die „echten“ Prüflinge waren aber gar nicht da! In Rinteln und Umgebung wird acht Beschuldigten vorgeworfen gegen Geld Stellvertreter in die praktische und theoretische Fahrschulprüfung geschickt zu haben. Ein Fahrlehrer soll das Spiel mitgespielt haben.

Der Hinweis kommt durch "ehrliche Schülerin"

Im Gespräch mit RTL, gibt die Staatsanwaltschaft bekannt, dass eine Schülerin den Fall bei der Polizei zur Anzeige gebracht hat. „Es wurde einer ehrlichen Frau angeboten. Die wollte die Prüfung machen und wollte diese Form der Unterstützung aber gar nicht“, erzählt Nils-Holger Dreißig von der Staatsanwaltschaft Bückeburg. Durch ihren Hinweis decken die Ermittler ein Netzwerk an Betrügern auf.

Staatsanwaltschaft durchsucht 18 Objekte

Insgesamt sollen 13 Beschuldigte in den Fall verwickelt sein. 18 Objekte in neun verschiedenen Orten, die meisten in Rinteln, habe die Staatsanwaltschaft bereits durchsucht. „Vier der Beschuldigten sind der Kern. Unter ihnen ist auch der Fahrlehrer. Die anderen Drei sind als Vermittler oder Stellvertreter unterwegs gewesen“, schildert Nils-Holger Dreißig.

„Dann gibt es einen weiteren Stellvertreter, der aber nicht zu diesem Kern gehörte und die übrigen acht – das sind beschuldigte Prüflinge“, führt er fort. Die Tatverdächtigen sollen sich bisher nicht zu der Tat geäußert haben. In wie vielen Fällen der Führerschein nach diesen Prüfungen tatsächlich ausgestellt wurde, sei auch noch unklar. (dpa/cta)