Ihm fällt das Schwimmen schwer

Valencia: Schiffsbesatzung sichtet riesigen Wal mit schiefem Rücken

Rücken stark gekrümmt: Kapitän sichtet Wal mit Skoliose Damit kann er kaum schwimmen!
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Damit kann er kaum schwimmen!
Rücken stark gekrümmt: Kapitän sichtet Wal mit Skoliose

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Ein alltägliches Bild war es nicht, das sich einer Schiffsbesatzung vor der Küste der spanischen Mittelmeerstadt Cullera, südlich von Valencia, am Samstag (04.03.) bot: Ein riesiger Finnwal mit einer komplett verkrümmten Wirbelsäule tauchte plötzlich im Gewässer auf. Der Kapitän meldete die Entdeckung sofort der spanischen Polizei.

Zunächst schien es, als hätte der Wal sich in einem Fischernetz verfangen

Daraufhin schickte das valencianische Aquarium Oceanogràfic ein Rettungsteam aus Biologen und Tierärzten nach Cullera. Sie sollten sich ein Bild vom Zustand des etwa 17 Meter langen und 40 Tonnen schweren Ozeangiganten machen. Denn zunächst schien es, als hätte er sich in einem Fischernetz verfangen und verletzt.

Als das Polizeiboot mit dem Rettungsteam eintraf, erkannten die Experten schnell, dass der Finnwal nicht in einem Netz festhing, sondern an einer stark deformierten Wirbelsäule – einer sogenannten Skoliose - leidet.

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Tierärzte wollten dem Riesensäuger einen Peilsender verpassen

Wegen der schwierigen Arbeitsbedingungen im Wasser, der Größe des Tiers und nicht zuletzt seinem stark deformierten Rücken gelang es den Tierärzten nicht, dem Wal einen Peilsender zu verpassen. Ein solcher Sender hätte den Experten wichtige Informationen über den Zustand und das Bewegungsprofil des Meeresgiganten liefern können.

Wenige Stunden später verließ der Riesensäuger die flacheren Küstengewässer und schwamm wieder aufs offene Meer hinaus. Dennoch halten die Meeresexperten es für wahrscheinlich, dass das Tier in den nächsten Tagen erneut in Küstennähe auftaucht. Als Gründe nennen sie seinen schlechten Zustand und seine Schwierigkeiten beim Schwimmen

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