Vergiftete Gärten

Wer zahlt die Arsen-Beseitigung auf Karlas Grundstück?

Grundstückseigentümer sind logischerweise großen Risiken ausgesetzt. Bekommt man eine Baugenehmigung fürs Traumhaus? Hat der Baugrund genügend Traglast? Mit welchen künftigen Gebäuden in der Umgebung muss man rechnen und was, wenn es plötzlich zu unerträglichem Straßen- oder Fluglärm kommt? All diese Probleme hat Karla Hoffmann aus Wildeck-Richelsdorf zwar nicht, dafür hat es sie deutlich schlimmer erwischt. Ihr Grundstück ist mit stark giftigem Arsen belastet. Wir berichteten bereits letztes Jahr über sie - was hat sich seitdem bei ihr getan? Das klären wir im Video!

Wie kam es überhaupt dazu?

Karla ist bei weitem nicht die Einzige, die mit diesem Problem zu kämpfen hat. Mehr als 30 Grundstückseigentümer sind ebenfalls von der Arsen-Belastung betroffen. Erstmals auf das Problem aufmerksam wurden sie bei Bohrungen im Jahr 2016.

Lese-Tipp: Ist die Arsen-verseuchte Erde der Ruin für die Anwohner in Richelsdorf?

Ursache für die Verseuchung des Weihebachs ist ein kupferhaltiges Gestein. Vor rund 300 Jahren betrieb Landgraf Carl hier in Richelsdorf massiven Kupferbergbau, erklärte Chemiker Dr. Kurt Schreiner vergangenes Jahr in unserem RTL-Interview.

Testbohrungen in Richelsdorf.
Testbohrungen brachten die tragische Gewissheit: Im Boden ist giftiges Arsen!
rtl.de

Was sich seitdem getan hat

Das Land Hessen wollte für die Arbeiten an den verseuchten Böden nicht aufkommen. Karla und die anderen Anwohner hatten extra dafür eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen, um Druck auf das Land ausüben zu können und eine Kostenübernahme zu erreichen.

Bürgermeister Alexander Wirth (SPD) erzählt uns, dass der Kreistag des Landkreises Hersfeld-Rotenburg 200.000 Euro an die Anwohner ausgezahlt hat. Von diesem Geld kann sich auch Karla die Sanierung ihres Grundstücks leisten. Leider ist das Problem langfristig noch nicht behoben, da der Weihebach auch weiterhin Arsen transportiert. (api/kmü)