Grünen-Chefin Ricarda Lang im "Frühstart"

„Laufzeitverlängerung wird es mit uns nicht geben“

von Daniel Heyd

Die Grünen-Parteivorsitzende Ricarda Lang hält eine Laufzeitverlängerung der letzten drei Atomkraftwerke für unlogisch. „Die Fakten sprechen gegen die Atomkraft“, sagt die Grünenchefin und argumentiert, dass die Atomkraft den Gasmangel in Deutschland nicht auffangen könnte.
Daher kritisiert Lang die Befürworter aus Union und FDP scharf. Beide würden sich aktuell mit Forderungen zur Laufzeitverlängerung übertreffen und „es wird so getan, als würden sich damit die Probleme im Herbst und Winter lösen lassen“, so Lang und betont: „Das ist unverantwortlich.“

Wie denken Sie darüber? Stimmen Sie hier ab!

"Söder muss endlich Teil der Lösung werden"

Die Grünen-Vorsitzende weist darauf hin, dass Maßnahmen wie Energiesparen und der Ausbau von erneuerbaren Energien, die einzig richtigen Schritte seien, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Diese Maßnahmen seien den Atom-Befürwortern aber zu anstrengend, unterstellt Lang. „Die Debatte zeigt deutlich, dass es vielen gar nicht um die Versorgungssicherheit im Winter geht, sondern sie einen Wiedereinstieg in die Atomkraft vornehmen wollen.“ Diesen Schritt werden die Grünen jedoch definitiv nicht mitgehen, betont die Parteichefin: „Eine solche Laufzeitverlängerung wird es mit uns nicht geben.“

Auf die Frage welche Haltung sie sich in dieser Debatte vom grünen Wirtschaftsminister wünscht, sagt Lang: „Ich erwarte von Robert Habeck, dass er vorsorgt zu prüft – und dann anhand der Faktenlage entscheidet. Was er aber nicht tun wird, ist sich von einem wahlkämpfenden Markus Söder treiben zu lassen.“

Zwei Stresstests hätten bereits bewiesen, dass die Stromlage über den Winter gesichert sei, so Lang. Der erneute Stresstest müsse nur aufgrund der CSU durchgeführt werden, da Markus Söder es in Bayern nicht geschafft habe die Stromnetze auszubauen. Darüber hinaus habe er den dortigen Ausbau von erneuerbaren Energien blockiert, kritisiert die Grünenchefin und sagt in Richtung bayerischem Ministerpräsidenten: „Ich erwarte von ihm, dass er keine Scheindebatten mehr führt, sondern dass auch ein Markus Söder endlich ein Teil der Lösung wird.“