Die Sehnsuchtsorte der Kaiserin
Reisen auf Sisis Spuren - Korfu, Madeira, Ungarn, Venedig, England und Irland
Spätestens seit dem Erfolg der RTL-Serie „Sisi“ und dem Start weiterer aktueller Filme über die eigenwillige Kaiserin sind sie wieder in aller Munde – die Orte, an denen Sisi Zuflucht suchte, wenn es ihr am Hof in Österreich zu viel wurde. Und die haben auch für heutige Touristen immer noch ihren Reiz. Wir zeigen Ihnen die schönsten Sehnsuchtsorte, an denen man Sisi heute noch nahe sein kann.
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Orte, an denen man Sisi auch heute noch nahe sein kann
Wann immer es ging, entfloh die österreichische Kaiserin Elisabeth dem Wiener Hof. Reisen war - neben der Pflege ihrer Schönheit - ihr Lebenselixier. Als Kind aufgewachsen im beschaulichen Possenhofen am Starnberger See, zog es sie später hinaus in die Welt – gern auch mal ohne ihren Gatten Franz Joseph I. Im eigenen Eisenbahnwaggon oder auf einer ihrer drei Yachten reiste sie kreuz und quer durch Europa: Madeira, Venedig, Korfu und Ungarn zählten zu ihren bevorzugten Aufenthaltsorten.
Ewiger Frühling auf Madeira
Ihre erste lange Reise unternahm Sisi aus gesundheitlichen Gründen. Ein Lungenspezialist empfahl ihr einen Kuraufenthalt am Meer. Im Winter 1860 reiste Sisi auf die Atlantikinsel Madeira, um ihren Husten auszukurieren. Die schöne Atlantikinsel war damals in adligen Kreisen als Ziel für Erholungsaufenthalte groß in Mode. Mit einem Hofstaat von mehr als 100 Personen verbrachte die Kaiserin fünf Monate in der Quinta Vigia in Funchal. Sisi genoss die Pflanzenvielfalt Madeiras auf Wanderungen über die Insel und besuchte das Korbflechterdorf Camacha und den Fischerort Camara de Lobos, der schon damals für schöne Stickereien und delikaten Degenfisch (Espadas) bekannt war. Auch soll sie mit einem Korbschlitten vom Villenvorort Monte hinunter nach Funchal gefahren sein.
Nicht nur Sisi kam wegen des Klimas – auch heute noch lockt der „ewige Frühling“ auf Madeira Touristen an, die nicht nur auf Sisis Spuren wandeln wollen, sondern sich auch auch von der Natur der Insel verzaubern lassen wollen – Wanderungen, Weintouren, Vulkanerkundungen, botanische Gärten und Strände stehen für viele Gäste auf dem Programm.
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Schicksalsjahre auf Korfu
Die grüne Insel Korfu gehört mit ihrer vielfältigen Vegetation zu den schönsten im Mittelmeer. Das wusste schon Kaiserin Elisabeth. Seit ihrem Kuraufenthalt auf Korfu 1861 liebt Sisi diese Mittelmeerinsel. Nach dem Tod ihres Sohns 1889 sucht sie dort wieder Ruhe bei langen Wanderungen und Bootsfahrten. Sisi nahe sein kann man am besten im Achilleion, dem weißen Marmorpalast, den sie sich als Alterssitz bauen ließ. Er liegt etwa sieben Kilometer von Korfu-Stadt auf einer zu Gastouri gehörenden Anhöhe.
Sisis griechisches Märchenschloss ist heute ein Museum und die Türen des Achilleions stehen den Besuchern aus aller Welt offen. Schon am Eingang begrüßt einen eines der Highlights der Villa: ein wunderschönes Standbild der Kultkaiserin. Weitere Höhepunkte sind unter anderem das schöne Treppenhaus, die riesigen Spiegel, die im Garten aufgestellten Statuen und der atemberaubende Blick von der Terrasse. Die Touristen kommen aber auch wegen der Sandstrände, der imposanten Kaps, der alten Festungen und des milden Klimas nach Korfu.
Wahlheimat Schloss Gödöllő
Viel Zeit verbrachte Sisi auf Schloss Gödöllő, das sie vom ungarischen Volk als Geschenk zur Königskrönung erhielt. In Gödöllő konnte sie, abseits von Protokoll und Hofzeremoniell, ein freieres Leben als in der österreichischen Hauptstadt führen. Und Sisi ging ausgiebig ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, dem Reiten. Bis zu ihrem Tode 1898 hat sie hier mehr als 2.000 Tage, vorwiegend im Frühjahr und im Herbst, verbracht.
Das Barockschloss zählt zu den größten der Welt und ist nach Renovierungsarbeiten größtenteils wieder in seiner ehemaligen Pracht zu bestaunen. Heute ist die Stadt Gödöllő mit dem „ungarischen Versailles“ und dem 74 Hektar großen Park das wichtigste Zentrum des Kultes um Elisabeth in Ungarn.
Nicht nur Gödöllő bietet sich für eine Spurensuche an, sondern auch die Hauptstadt Budapest. Dort kann man sich einer der vielen Führungen rund um die Kaiserin anschließen oder auf eigene Faust durch die Straßen oder über eine der zahlreichen Brücken streifen. Ungarn ist zwar ein europäisches Binnenland, bietet Touristen aber mit dem Balaton, der auch als Plattensee bekannt ist, durchaus Bademöglichkeiten und darüber hinaus zahlreiche Heilbäder.
Zufluchtsort Venedig
Bei ihren beiden Aufenthalten 1856/57 und 1861/62 verbrachte Kaiserin Elisabeth in der Stadt am Canale Grande insgesamt mehr als acht Monate. Bei ihrem zweiten Besuch kam sie von der griechischen Insel Korfu und nutzte den „Zwischenstopp“ gleich für ein halbes Jahr. Sisi liebte die Lagunenstadt. Gemeinsam mit ihren Kindern Gisela und Rudolf unternahm sie Gondelfahrten und suchte Ruhe in Venedigs Gärten, von denen es mehr als 500 in der Stadt im Wasser gibt. Mit ihrem persönlich zugestellten Gondoliere konnte sie unauffällig die Stadt erkunden. Sie übernachtete in den Napoleanischen Apartments, die auf der gegenüberliegenden Seite der Markusbasilika liegen. Man kann die Räume dort auch heute noch besichtigen. Soweit man weiß, verließ Sisi selten ihre Gemächer in der Residenz des österreichischen Gouverneurs am Markusplatz, aber man konnte sie manchmal bei ihren Spaziergängen in den angrenzenden Giardini Reali beobachten.
Auch heute hat die wunderschöne Lagunenstadt noch viel zu bieten, denn Venedig ist reich an Geschichte, Charme, Kunst und Traditionen. Und Venedig ist klein genug ist, um zu Fuß erkundet zu werden. Auch wenn Venedig sehr beliebt ist bei Reisenden aus aller Welt – es gibt tatsächlich immer noch ruhige Ecken in Venedig.
Reiterurlaube in England und Irland
Die Kaiserin von Österreich besuchte England und Irland neun Mal in ihrem Leben, um Urlaub zu machen und auf die Jagd zu gehen. Als ausgezeichnete Parforcereiterin im Damensattel nahm sie dort an Fuchsjagden teil. Dieser Sport ist mit dem heutigen Vielseitigkeits- bzw. Militaryreiten vergleichbar. Dazu gehören Geländeritte und das Springen über Hecken, Hindernisse und Wassergräben.
Ihre Schwester Maria-Sophia hatte ihr 1874 die Isle of Wight im Süden Englands als Reiseziel empfohlen. Das Schloss Steephill Castle, in dem Kaiserin Elisabeth wohnte, wurde 1963 abgerissen. Eine blaue Plakette am Anfang von Undercliff Gardens in Ventnor markiert die Stelle, an der es einst stand. Im ehemaligen Stallgebäude kann man heute Urlaub machen.
Wer sich von Sisi und ihrer Liebe zum Reitsport inspirieren lassen will, kann auf dem Rücken eines Pferdes die Schönheit Englands oder Irlands genießen. Doch auch für Wanderungen zu Fuß eignen sich die abwechselungsreichen Landschaften Großbritanniens – oder für Badeurlaub, bevorzugt im Süden.
(bwi/mzi)
"Sisi" - Die 2. Staffel der Serie auf RTL+
Die „Sisi“-Folgen der ersten und zweiten Staffel sind jederzeit auf RTL+ verfügbar.
Lese-Tipp: So dramatisch starb Sisi
Das Autorenteam hat sich dabei freigeschwommen vom eher biederen „Sissi“-Kitsch der 1950er-Jahre und wagt einiges, nicht nur in Sachen Erotik. Auch die Geschichte haben Sie so garantiert noch nicht gesehen. Doch auch Sisi-Fans der ersten Stunde kommen auf ihre Kosten – mit erfrischenden Hauptdarstellern und Hauptdarstellerinnen, wunderschönen Schauplätzen und im Walzertakt rauschenden Reifröcken.