Überraschende Schwäche beim Weltmeister

Red-Bull-Ingenieur behauptet: Hier ist Vettel besser als Verstappen

2019 United States GP AUSTIN, TEXAS - NOVEMBER 02: Sebastian Vettel, Ferrari, and Max Verstappen, Red Bull Racing, talk on the grid after Qualifying during the 2019 Formula One United States Grand Prix at Circuit of the Americas, on November 02, 2019 in Austin, Texas, USA. Photo by Simon Galloway / Sutton Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY SG29513
Sebastian Vettel und Max Verstappen im Austausch: Ein Foto aus alten Zeiten im Jahr 2019.
www.imago-images.de, imago images/Motorsport Images, Simon Galloway via www.imago-images.de

Ist Sebastian Vettel ein besserer Fahrer als Max Verstappen? Red Bulls früherer Chef-Ingenieur Guillaume Rocquelin sieht viele Parallelen zwischen den beiden mehrfachen Formel-1-Weltmeistern. In einigen Bereichen hat der Niederländer in seinen Augen die Nase klar vorn, in einem ganz bestimmten sieht er wiederum den Heppenheimer deutlich im Vorteil.

Max schwächer als andere Fahrer?

Im Laufe seiner Jahre als einer der führenden Red-Bull-Mitarbeiter hat Guillaume "Rocky" Rocquelin viele Fahrer Kommen und Gehen sehen. Sebastian Vettel und Max Verstappen waren zweifellos die besten und erfolgreichsten unter ihnen. Über die Unterschiede zwischen den beiden mehrfachen Weltmeistern hat der frühere Chef-Ingenieur und heutige Leiter der Nachwuchs-Akademie im "Eurosport"-Podcast "Les Fous du Volant" ausführlich gesprochen.

Im Gegensatz zu Verstappen sei Vettel bei seiner Red-Bull-Ankunft in vielen Bereichen der "komplettere Fahrer" gewesen. Man habe gemerkt, dass der Heppenheimer die "Schumacher-Schule" durchlief, erklärte Rocquelin.

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"Er hat viele Fragen gefragt, sich Notizen gemacht und war sehr gründlich. Es ist kein Zufall, dass er so viele Titel gewonnen hat", sagte der ehemalige Ingenieur, der vor allem Vettels Verständnis für die Technik hervorhob. Genau jenes fehle dem aktuellen Weltmeister.

"Um ehrlich zu sein, ist Max auf der technischen Ebene schwächer als andere Fahrer, mit denen wir gearbeitet haben. Ich denke, da muss er noch einige Fortschritte machen", überraschte Rocquelin mit offener Kritik am Niederländer. Seine Qualitäten, relativierte der Red-Bull-Nachwuchschef jedoch umgehend, habe Verstappen dafür in anderen Bereichen.

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Rocquelin: Verstappen "war schon immer der Boss"

"Ich denke, Max hatte mehr pures Talent als Sebastian, als er zu uns gekommen ist. Sebastian war kompletter, aber Max war schon immer der Boss. Er hat ein enormes Selbstbewusstsein, weiß, was er will und ist sehr direkt. Er führt mit seiner Einstellung und seinen Ergebnissen. Trotzdem denke ich, dass er sich vom technischen Standpunkt und was die Weiterentwicklung eines Autos angeht noch verbessern kann", sagte Rocquelin.

Eine erstaunliche Entwicklung machte der frühere Chef-Ingenieur bei Max Verstappen in diesem Jahr aus. So habe der Niederländer nach seinem ersten gewonnen WM-Titel laut Rocquelin seinen "verzweifelten Hunger" verloren. "Er ist jetzt erwachsener und fährt konstanter. Die WM zu gewinnen hat ihm viel Selbstvertrauen gegeben. Er fährt jetzt anders", schilderte Vettels ehemalige Ingenieur. (sport.de)