Feuerlöscher geleert, Scheiben zerschmettertRandalierer verwüsten Sporthalle: Hier können erstmal keine Kinder mehr trainieren

Die Scheiben des Regieraums wurden eingeschlagen. Überall in der Halle sind die Glasscherben verteilt.
Die Scheiben des Regieraums wurden eingeschlagen. Überall in der Halle sind die Glasscherben verteilt.
Freiwillige Feuerwehr Friedrichsfehn
von Jessica Sander

„Das ist kein Dumme-Jungen-Streich mehr”, sagt ein Sprecher der Feuerwehr, denn die Mehrzweckhalle in Friedrichsfehn in Niedersachen wurde komplett zerstört. Es wurden Scheiben eingeschlagen, ein Regieraum verwüstet und mehrere Feuerlöscher entleert. Für die Gemeinde ist das eine Katastrophe. Wenige Tage später ist klar: Die Täter sollen vier Jugendliche aus dem eigenen Landkreis sein.

Die Täter sind Jugendliche aus der Region

Bälle liegen überall verteilt. Mehrere Feuerlöscher wurden über dem Boden ausgeleert. Ob der noch zu retten ist, das ist noch nicht sicher.
Bälle liegen überall verteilt. Mehrere Feuerlöscher wurden über dem Boden ausgeleert. Ob der noch zu retten ist, das ist noch nicht sicher.
Freiwillige Feuerwehr Friedrichsfehn

„Sie ließen beim Verlassen eine Fluchttür offen, mit der Absicht abends wiederzukommen. Zunächst spielte man mit den in der Halle zur Verfügung stehenden Sportgeräten. Später kam es jedoch zu den Sachbeschädigungen und Verwüstungen“, so die Polizei Edewecht. Vier Jugendliche aus dem Landkreis Ammerland sollen also die Mehrzweckhalle in Friedrichsfehn komplett verwüstet haben.

„Wenn man da tagtäglich ist und dann sieht, was ein paar Menschen anrichten, das war schon schockierend. Jeder war mal jung, hat mal eine Flasche irgendwo kaputt gemacht oder ähnliches, aber dieses Gewaltbereitschaft, die da geherrscht hat, um das zu machen, das war schon enorm”, erzählt ein immer noch schockierter Nils Raddatz, 1. Vorsitzender des SV Friedrichsfehn, nachdem die Verwüstung entdeckt wurde im Gespräch mit RTL. Der Verein nutzt die Halle fast täglich. Vandalismus gab es schon häufiger, so Nils Raddatz, „gerade seit Corona viel mit zu tun, da passiert schon einiges.” Aber dieses Ausmaß ist neu.

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Vereinsvorsitzender: "Alles, was da drin war, wurde durch die Gegend geschmissen"

„Die haben drei oder vier Feuerlöscher ausgeleert, die haben im Regieraum alle Scheiben eingeschlagen, den Computer kaputt gemacht, das Waschbecken von der Wand geholt. Alles, was da drin war, wurde durch die Gegend geschmissen. Da war noch ein Stuhl, den sich noch kaputt gehauen haben”, so der Vorsitzende. Der Anblick, auch für erfahrene Feuerwehrmänner wie Uwe Hilgen, Einsatzleiter und Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsfehn, kein leichter: „Ich bin schon lange in der Feuerwehr tätig, aber sowas habe ich auch noch nicht gesehen. Ob die da jetzt Frust abgelassen haben, oder sonst was, das ist sehr sehr heftig.”

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Vielleicht ist der Sporthallen-Boden zerstört

Ganze zwei Stunden hat der Einsatz der Feuerwehr gedauert. „Normalerweise braucht man so lange nur für einen Brand“, erzählt der Einsatzleiter. Wann die Halle wieder betreten werden kann, das ist noch völlig offen. „Der längerfristige Schaden ist halt das, was die Feuerlöscher angerichtet haben und ob die den Hallenboden kaputt gemacht haben. Scherben und so ist alles nicht schön, aber das kann man reparieren“, erzählt Vereinsvorsitzender Nils Raddatz. Er vermutete von Anfang an, dass die Täter aus dem Umkreis kommen: „Ich glaube, dass wir über ein zwei Handvoll Leute reden. Diese rohe Gewaltbereitschaft. In der Schule gibt es ja auch Leute, die die Wände mit Scheiße beschmieren, das traue ich nicht so vielen Leuten zu, weil die Gewalt, die da gemacht worden ist, einfach enorm ist.”

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Feuerwehr: "Das ist für uns kein Dumme-Jungen-Streich mehr"

Die Täter haben keinen Bereich der Halle geschont. Überall haben sie gewüstet.
Die Täter haben keinen Bereich der Halle geschont. Überall haben sie gewüstet.
Freiwillige Feuerwehr Friedrichsfehn

Die Verwüstung ihrer Turnhalle hat ein ganz Dorf mitgenommen: „Das muss publik gemacht werden. Das kann man nicht so unter den Tisch kehren. Das ist für uns kein Dumme-Jungen-Streich mehr”, so Uwe Hilgen von der Freiwilligen Feuerwehr. Die Menschen im Ort Friedrichsfehn werden jetzt auf jeden Fall Augen und Ohren offenhalten: „Ich glaube, das Dorf passt nochmal ein bisschen mehr auf, wer sich irgendwo rumtreibt, wo er vielleicht gerade nicht hingehört“, so Nils Raddatz.” Ansonsten wünscht sich der 1. Vorsitzende eine Überwachungsanlage, damit der Vandalismus ein für alle mal ein Ende hat. Die gefassten vier Jugendlichen werden so schnell hoffentlich nichts mehr verwüsten.