Ingenieur hat eine neue Theorie Rätsel um verschollenen Flug MH370 gelöst?

Das Verschwinden der Boeing 777-200ER der Malaysia Airlines gilt bis heute als eines der größtes Rätsel der modernen Luftfahrt. Am 8. März 2014 um 1:21 Uhr verschwand der Flug MH370 mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich vom Radar. Noch immer ist unklar, was genau passiert ist. Doch jetzt könnte ein britischer Luft- und Raumfahrtingenieur das Rätsel gelöst haben.
Expertenteam kann Flugroute rekonstruieren

Der britische Ingenieur Richard Godfrey versucht gemeinsam mit mehreren Luftfahrtexperten herauszufinden, was mit dem Flug MH370 passiert ist. Dafür nutzen sie ein spezielles Luftfahrt-Tracking-System, das mithilfe von Funksignalen (WSPR) bestimmte Flugrouten rekonstruieren kann. Laut Godfrey kann so jede Interaktion zwischen Flugzeugen am Himmel und Signalen am Boden aufgezeichnet werden – und das bis ins Jahr 2009 zurück.
Laut der britischen „The Sun“ soll das Team um Godfrey nun einen Durchbruch erzielt haben. Demnach soll das Flugzeug um 20.12 Uhr (MEZ) nahe der Küste der indonesischen Insel Sumatra 22 Minuten lang in einer Warteschleife gesteckt haben.
Er sei zufällig darauf gestoßen, erklärt Godfrey. „Ich war überrascht, als ich festgestellt habe, dass MH370 nicht nur in eine Warteschleife geraten ist, sondern diese auch 22 Minuten lang gedauert hat.
Wieso Pilot Zaharie Ahmad Shah das Flugzeug in eine Warteschleife geflogen hat, sei unklar. Eine mögliche Theorie zur Absturzursache würde die neue Erkenntnis allerdings untergraben: Dass der Pilot das Flugzeug absichtlich in den indischen Ozean flog.
Warteschleifen kommen zum Einsatz, wenn in der Luft starkes Flugverkehrsaufkommen herrscht. So soll die Sicherheit der Maschinen garantiert und Kollisionen verhindert werden.
Erkenntnis wirft neue Fragen auf

„Wenn das Ziel des Piloten darin bestand, Flug MH370 spurlos verschwinden zu lassen, warum sollte er dann Treibstoff in einer Warteschleife verschwenden, er hätte direkt in ein entlegenes Gebiet des Indischen Ozeans fliegen können“, so Godfrey.
Die genaue Flugroute der MH370 will das Team bis Ende November rekonstruieren. Dann soll entgültig geklärt werden, was mit dem Flugzeug passiert ist.
Suche nach Wrackteilen 2022 geplant
In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Flugzeugteile im südlichen Indischen Ozean gefunden, darunter in Südafrika, Madagaskar und auf Mauritius. Einige konnten tatsächlich MH370 zugeordnet werden. Laut dem Bericht will das US-Unternehmen „Ocean Infinity“ eine neue Suche nach dem Flugzeugwrack starten, diese soll im kommenden Jahr starten. (mor)