Prozess mit neun Angeklagten

Streit eskaliert: Überfall mit Axt, Fleischermesser und Schlagstöcken

Teile der Angeklagten vor Gericht im Hauptprozess
Teile der Angeklagten vor Gericht mit ihren Verteidigern im Hauptprozess
RTL Nord

Vor dem Kieler Landgericht müssen sich wegen eines äußerst und lebensgefährlichen Überfalls gleich neun Angeklagte verantworten. Sie sollen am 25. April 2021 einen Mann nachts nach einem Streit in einer Kieler Shisha-Bar angegriffen haben – mit einer Axt, einem Fleischermesser sowie zwei Schlagstöcken. Der damals 31-jährige erleidet unter anderem ein offenes Schädel-Hirn-Trauma, eine Kieferfraktur sowie Stich- und Schnittverletzungen in Gesicht und Rücken. Anfangs schwebt er in akuter Lebensgefahr, nur eine Notoperation kann ihn retten.

Shisha-Bar soll Ort eines Streits gewesen sein

Den Angeklagten wird versuchter Totschlag und Körperverletzung vorgeworfen. Zu Prozessbeginn, am 04. März, fehlte ein Angeklagter unentschuldigt – dieser wurde am heutigen Mittwoch vernommen. Der Tat vorangegangen sein soll ein Streit in einer Kieler Shisha-Bar, bei dem das Opfer beteiligt gewesen sei. Im Anschluss sollen die Angeklagten dem späteren Opfer zum Kieler Vinetaplatz gefolgt sein, wo der Angriff wohl stattfand.

Opfer soll selbstgebaute Machete gehabt haben

Im Prozess kommen am Mittwoch erste Zeugen kommen zu Wort. Eine Zeugen, die Mitarbeiterin der Shisha-Bar ist, sagt aus, dass das Opfer mit einer Art selbstgebauter Machete auf einen der Angeklagten und zugleich Chef der Shisha-Bar zugegangen und mehrmals ausgeholt haben soll. Sie habe direkt vor ihrem Chef gestanden und Angst um ihr Leben gehabt. Dabei soll das spätere Opfer laut der Zeugin angeblich gesagt haben: „Ich bringe dich um“. Ein weiterer Zeuge ist Polizist und wird zu dem Streit in der Shisha-Bar am Tag der Tat gerufen. Er gibt vor Gericht an, dass bei dem späteren Opfer bei dem Einsatz ein Alkoholtest gemacht wurde und der Promillewert bei 1,1 gelegen haben soll. Im Falle einer Verurteilung droht den Angeklagten eine mehrjährige Haftstrafe. (dpa/kbü/kzi)