Prozessauftakt gegen selbsternannten Aktivisten
Klimakleber legen Flughafen lahm – 22-Jähriger vor Gericht
Ein sogenannter Klimaaktivist muss sich seit Donnerstag (07.11.) vor dem Landgericht Essen verantworten.
Die Liste der Straftaten ist lang: Als Mitglied der „Letzten Generation“ hat Malte N. bei Klebeaktionen in Köln, Essen, Düsseldorf, Dortmund, Münster und Bottrop mitgemacht. Außerdem hat er zweimal die Zentrale des Energiekonzerns RWE in Essen mit Farbe beschmiert. Im Januar vergangenen Jahres klebte er seine linke Hand an die Drehtür des NRW-Innenministeriums - und blockierte so den Eingang. Im darauffolgenden Juli klebte er sich mit anderen sogenannten Aktivisten auf die Landebahn am Düsseldorfer Flughafen. Der Flugverkehr musste mehr als drei Stunden eingestellt werden. Wie hoch der entstandene Schaden ist, verrät der Flughafen nicht. Am Donnerstag startete der Prozess gegen den 21-Jährigen – insgesamt werden ihm 22 Straftaten, darunter in 16 Fällen Nötigung, vorgeworfen.
Angeklagter gesteht die Taten
Reue zeigt Malte N. nicht. Er gibt die Taten zu: „Es ist natürlich richtig, dass ich an diesen Aktionen teilgenommen habe. Dazu stehe ich auch. Ich finde das auch weiterhin richtig, daran teilgenommen zu haben. Jetzt hier heute in erster Instanz vor dem Landgericht zu stehen, ist eine Absurdität." Bei einer Verurteilung muss Malte N. mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren rechnen. Das Urteil soll im November fallen.