Vater ließ Sohn Luis (†2) verdursten
Mutter nach Prozess in Essen: "Der soll bestraft werden!"
Benjamin S. soll seinen Sohn Luis Noel an einem der heißesten Tage des Jahres 2019 stundenlang in seinem Zimmer eingesperrt haben, auch über Nacht. Am nächsten Morgen ist der Zweijährige tot. Und das offenbar nur, weil Benjamin S. einen entspannten Abend haben wollte. Jetzt wird der Fall vor dem Landgericht in Essen verhandelt. Was die Mutter des toten Jungen von dem Prozess erwartet - in unserem Video.
"Er hat den Jungen heulen hören."
Angelina B. ist einfach nur fassungslos. Der jungen Mutter ist das alles einfach zu viel. Luis fehlt ihr sehr. Angelina B. will kämpfen - für ihre Kinder. "Luis fehlt mir sehr, so wie die anderen beiden Kinder. Und ich werde kämpfen für die anderen beiden Kinder", sagt Angelina B. nach dem Gerichtsprozess in Essen. Für Benjamin S., ihrem Ex-Freund, wünscht sie eine gerechte Strafe. "Egal ob er das wollte oder nicht. Er hat den Jungen heulen hören. Er hätte in sein Zimmer gehen sollen. Er hat sich nicht drum gekümmert." Die 23-Jährige möchte nur noch ihre beiden Kinder zurück. Sie macht sich Vorwürfe, nicht da gewesen zu sein "dann wär das nicht passiert".
Vater des Angeklagten empfindet nur noch Hass
Wie Angelina B. empfindet auch Peter S., der Vater des Angeklagten, nur noch Hass. "Ich habe zu meinem Sohn ein Hassgefühl, da stehe ich zu", sagt er nach dem Prozess, "Er ist genauso tot für mich in meinem Herzen wie mein Enkelkind." Peter S. ist aus seiner Heimatstadt Berlin nach Essen gekommen, weil er nicht verstehen kann, was in der Nacht zum 27. Juli 2019 passiert ist.
Es war einer der heißesten Tage des Jahres. Benjamin S. soll in seiner Essener Dachgeschosswohnung seinen Sohn Luis Noel eingesperrt und bei 30 Grad sich selbst überlassen haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Benjamin S. aus reiner Bequemlichkeit und aus egoistischen Gründen den Tod seines Sohnes in Kauf genommen hat. Ihm drohen mindestens drei Jahre Haft.