Geheimes Rechtsrock-Konzert im Kleingarten

Polizeieinsatz: Neonazis verschanzen sich im Vereinsheim

Kleingartenanlage
Rechtsradikale verschanzen sich im Vereinsheim vor der Polizei und zerstören es (Symbolbild).
deutsche presse agentur

In der Nacht zu Sonntag rückt die Polizei zu einem Rechtsrock-Konzert mit rund 400 Besuchern in der Kleingartenanlage Neumünster aus. Einige der Anwesenden verschanzen sich im Vereinsheim und greifen die Einsatzkräfte an, sogar mit einem Feuerlöscher wird nach den Beamten geworfen. Angemeldet war das Fest unter einem deutlich harmloseren Vorwand.

Erste Hinweise auf das Konzert bereits Ende der Woche

Aus ganz Deutschland reisen am Samstagabend Konzertbesucher in die Heinrich-Förster-Gartenkolonie im Stadtteil Faldera in Neumünster an. Grund: Ein geheimes Rechtsrock-Konzert mit Bands wie „Brigade 12 Pommern“. Da einige der Besucher polizeibekannt sind und von ihnen laut den Beamten eine Gefahr ausgeht,versucht die Polizei, die Veranstaltung zu unterbinden. Wie Polizeisprecher Michael Heinrich mitteilt, seien bereits Ende der Woche erste Hinweise auf ein mögliches Rockkonzert in Neumünster eingegangen. Diese erhärten sich dann am Sonnabend.

Zahlreiche Straftaten und Anzeigen

Von den 350 bis 400 Konzertbesuchern habe sich nach der ersten Aufforderung der Polizei knapp die Hälfte entfernt. Einige haben sich jedoch im Vereinsheim der Gartenkolonie verschanzt und die Polizisten mit Stühlen, Bierdosen und einem Feuerlöscher beworfen. Zwei Beamten erleiden bei dem Einsatz sogar Verletzungen. Für die Räumung des Vereinsheimes alarmiert die Polizei weitere Kräfte nach Neumünster, darunter auch Beamte der Bundespolizei, Polizeikräfte aus Hamburg sowie zahlreiche Hundeführer. Polizeisprecher Heinrich berichtet, die Beamten haben wegen diverser Straftaten Anzeigen aufgenommen, darunter auch wegen schweren Landfriedensbruchs und Widerstands.

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Räumlichkeiten unter falschem Vorwand angemietet

Angemeldet ist das Rechtskonzert in der Kleingartenanlage als Verlobungsfeier, so wollen die Organisatoren mögliche Hinweise auf sich verwischen. Gegen 1.45 Uhr in der Nacht verlassen die letzten Besucher dann friedlich das Gelände der Kleingartenkolonie und der Einsatz ist für die Polizei beendet. (adr)