PISA-Studie zu Lernumfeld: Fast jeder fünfte Schüler wird gemobbt

Bereits im Dezember veröffentlichte die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) die ernüchternden Ergebnisse der PISA-Studie zu Naturwissenschaften, Mathematik und Leseverständnis von 15-jährigen Schülern. Nun wurden auch die Auswertungen zum Lernverhalten und Lernumfeld der Teenager bekannt - mit nicht weniger alarmierenden Ergebnissen.

"Für manche ist die Schule ein Ort der Qual"

Weltweit leidet im Schnitt fast jeder fünfte 15-Jährige mehrmals im Monat unter körperlicher oder seelischer Misshandlung durch Mitschüler - so fasst es der Report zusammen. Untersucht wurden für die PISA-Studie neben dem Bildungsstand nämlich auch die Beziehungen von Schülern zu Mitschülern, Lehrern und Eltern und die Freizeitgestaltung und Zukunftswünsche - also das Wohlbefinden der Mädchen und Jungen.

"Für manche ist die Schule ein Ort der Qual", heißt es in dem Bericht. Auch deutsche Schüler sehen sich mit dieser bitteren Realität konfrontiert. Hier gilt etwa jeder sechste 15-Jährige als Mobbingopfer. "Mobbing müssen wir in Deutschland viel stärker thematisieren, weil es hier oft noch an den Rand gedrängt wird", sagte OECD-Direktor Andreas Schleicher der Deutschen Presse-Agentur.

PISA-Studie versetze Bildungssystem kleinen Dämpfer

Bei der Präsentation der PISA-Ergebnisse im Dezember hatte das deutsche Bildungssystem einen Rückschlag hinnehmen müssen. Die rund 10.000 hierzulande geprüften 15-Jährigen erzielten in Naturwissenschaften und Mathematik schwächere Ergebnisse als drei und sechs Jahre zuvor. Trotzdem blieben sie mit ihren Leistungen noch im oberen Drittel der Ranglisten. Im Testbereich Lesekompetenz ging es minimal aufwärts.