Pferde-Trainerin über Skandal um Erfolgsreiter Ludger Beerbaum
"Ich hätte meine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass er das nicht braucht"
Neuer Skandal im Reitsport
Zwei Jahre lang haben das Team von RTL Extra und Investigativ-Journalist Günter Wallraff recherchiert – und dabei den Einsatz unerlaubter Trainingsmethoden im Reitsport aufgedeckt. Im Mittelpunkt der Enthüllungen steht der deutsche Reitstar Ludger Beerbaum. Pferdefreunde sind von dem, was in unserem Beitrag zu sehen ist, schockiert.
Update: Inzwischen hat sich Beerbaum zum Sachverhalt geäußert. Hier gibt es seine Stellungnahme im Wortlaut.
Trainerin: Er hat das doch gar nicht nötig
Pferde-Trainerin Kerstin Gerhardt sagt zu den Bildern: „Ich hätte meine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass er das nicht braucht. Vor allem, weil er es ja auch nicht nötig hat.“ Beerbaum ist extrem erfolgreich, holte vier Mal olympisches Gold, wurde zwei Mal Weltmeister. Im Beitrag oben erklärt Gerhardt den Unterschied zwischen dem unerlaubten Barren und dem erlaubten Touchieren im Pferdetraining. Tierarzt Maximilian Pick erläutert außerdem, welche Qualen ein Tier beim Barren erleidet.
Beerbaum widerspricht den Vorwürfen. „Die im Beitrag gezeigten Szenen auf dem Reitplatz haben mit Barren nichts zu tun“, hieß es in einem Statement. „Es handelt sich dabei um erlaubtes Touchieren, das von einem erfahrenen, routinierten Pferdefachmann durchgeführt wurde. Der im Video zu sehende Gegenstand erfüllte die Vorgaben der Deutschen Reiterlichen Vereinigung für ein zulässiges Touchieren: nicht länger als drei Meter, maximal zwei Kilogramm schwer.“
RTL-Moderatorin: "Total traurig"
Auch RTL-Pferdesport-Expertin Birigt von Bentzel, selbst Halterin zweier Tiere, verurteilt schmerzhafte Trainingsmethoden: „Wenn in Deutschland noch gebarrt wird, macht mich das traurig. Denn es bedeutet, Tieren ohne Not Schmerzen zuzufügen. Dafür gibt es für mich kein anderes Wort als Tierquälerei.“ (sfu/bvb)