Peru: Forschende finden neue Nazca-Linien - niemand weiß, wozu die mysteriösen Zeichen dienen
von Eugen Epp
Sie zeigen Tiere und andere Figuren, sind älter als 2000 Jahre und oft nur aus der Luft erkennbar. In Peru haben Forschende 168 neue Sand-Kunstwerke, sogenannte Nazca-Linien, entdeckt.
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Geoglyphen wurden vor Jahrtausenden in den Wüstenboden gemalt
In der Nähe der peruanischen Stadt Nazca finden sich einzigartige Kunstwerke: Bilder, die von den Menschen vor Jahrtausenden in den Wüstenboden gemalt wurden. Diese sogenannten Nazca-Linien sind meist nur aus der Luft in ihren Formen zu erkennen, sie zeigen oft Vögel oder andere Tierfiguren. Manchmal erstrecken sie sich über 20 Kilometer. 1994 wurden die Nazca-Linien in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen.
Forschende der Universität Yamagata in Japan haben nun 168 weitere Kunstwerke entdeckt. Die sogenannten Geoglyphen zeigen Menschen, Katzen, Vögel, Schlangen, Killerwale und Tiere, die Lamas ähneln, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Sie sind zwischen zwei und sechs Meter lang. Das Besondere an den neuen Funden: Die Figuren können auch am Boden identifiziert werden, wie der Wissenschaftler Masato Sakai Reuters sagte.
Wozu dienen die Zeichen? Zweck der Nazca-Linien ist weiterhin unklar
Das Alter der Kunstwerke wird auf mehr als 2000 Jahre geschätzt. Lange ging die Forschung davon aus, dass die Nazca-Linien aus der Zeit der Nazca-Kultur (zwischen 200 vor Christus und 600 nach Christus) stammen. Mittlerweile gilt als wahrscheinlicher, dass die ersten Figuren schon während der Paracas-Periode zwischen 800 und 200 vor Christus entstanden sind. Welchem Zweck die Bilder dienten, bleibt aber nach wie vor rätselhaft.
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Das Forschungsprojekt der Universität in Yamagata beschäftigt sich seit 2012 mit den Nazca-Linien. Zuletzt entdeckten die Forschenden 2019 mehr als 140 neue Geoglyphen in der Gegend. Mit Hilfe einer Künstlichen Intelligenz wurden Luft- und Drohnenaufnahmen ausgewertet und Markierungen im Sand identifiziert, die mit einem menschlichen Auge nicht zu erkennen sind. Es bleibt aber noch viel Arbeit: Insgesamt soll es 1500 der Scharrbilder gegeben haben, entdeckt sind bisher lediglich etwas mehr als 350.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst bei stern.de.