„Nicht nur eine Geste der Höflichkeit“
Schon gewusst? Der wahre Grund, warum wir im Flugzeug immer persönlich begrüßt werden

Alles für die Sicherheit!
Ein Lächeln, ein nettes „Hallo“ oder „Herzlich willkommen“ – wenn Passagiere ein Flugzeug betreten, werden sie stets freundlich empfangen. Doch dass sich dahinter mehr verbirgt als eine reine Geste der Freundlichkeit, dürften die meisten Menschen nicht wissen: In Sekundenschnelle werden alle Passagiere einmal abgescannt. Warum? Hier erfahrt ihr es!
Grund 1: Zu viel Alkohol oder Drogen? Ein No-Go im Flugzeug
Die allermeisten Flüge gehen reibungslos und ohne Komplikationen über die Bühne. Sollte es allerdings doch einmal zu einem Notfall kommen und eine Evakuierung notwendig werden, muss die Kabinenbesatzung dafür sorgen, dass alle Passagiere das Flugzeug innerhalb von 90 Sekunden durch die Notausgänge verlassen haben.
Was eine erfolgreiche Evakuierung behindern könnte? Stark alkoholisierte oder unter Drogen stehende Passagiere. Aus diesem Grund wird beim Boarding jeder Gast genau unter die Lupe genommen. Fällt ein Gast negativ auf, wird der Rest der Besatzung hinzugezogen, in besonders schlimmen Fällen kann die Mitreise sogar verweigert werden.
Im Video: Wie im Brutkasten! Passagiere bei 41 Grad im Flieger eingesperrt
Grund 2: Unterstützung bei einer Notlandung - wer eignet sich als ABP?
Muss ein Flugzeug wirklich einmal evakuiert werden, müssen auch die Passagiere mit anpacken – auf jeden Fall diejenigen, die am Notausgang sitzen. Schon beim Boarding verschaffen sich die Flugbegleiter daher einen Überblick, wer für diese Aufgabe am ehesten infrage kommen könnte und wer sich somit als sogenannter ABP, also als Able-Bodied Person (zu Deutsch: körperlich leistungsfähige Person) eignet. Diese Menschen werden in einem Notfall vorzugsweise in den Notausgangsreihen sowie in direkter Nähe zu den Flugbegleitern platziert - sofern den Flugbegleitern ausreichend Zeit verbleibt, eine Notlandung vorzubereiten.
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Grund 3: Krank im Flugzeug - für die Besatzung ein Risiko
Ein weiterer Grund: Sobald ein Flugzeug vom Boden abhebt, sind Piloten und Flugbegleiter auf sich alleine gestellt. Kein Wunder, dass der Besatzung daran gelegen ist, „Problemfälle“ am Boden zu lassen - darunter Menschen, die sich in einer medizinischen Ausnahmesituation befinden könnten.
Deswegen wird beim Boarding ganz genau hingeschaut: Sind alle Passagiere in guter Verfassung? Ist jemandem anzusehen, dass es ihm oder ihr nicht gut geht? Haben die Flugbegleiter ein ungutes Gefühl, wird das Cockpit und möglicherweise medizinisches Personal hinzugezogen und gemeinsam entschieden, ob ein Passagier fit genug ist für den Flug oder nicht.
Grund 4: Passagiere mit besonderen Bedürfnissen - sind Schwangere oder eingeschränkte Personen an Bord?
Die Besatzung eines Flugzeugs möchte sehr genau wissen, wer sich unter ihren Passagieren befindet. Wichtig ist neben den schon genannten Informationen auch die Frage danach, ob schwangere oder eingeschränkte Personen mitreisen.
Der Grund: Sie benötigen im Falle einer Evakuierung möglicherweise besondere Hilfe.
Lese-Tipp: Aus diesem Grund müssen Sonnenblenden bei Start und Landung geöffnet sein
Sicherheit ist wichtig - Service aber auch
An allererster Stelle steht im Flugzeug und bei allem, was die Besatzung macht, die Sicherheit. Dennoch: Auch der Service ist nicht ganz unwichtig. Durch ihre Präsenz beim Boarding möchten die Flugbegleiter ihren Passagieren ein gutes Gefühl vermitteln. Sie sollen sich an Bord des Flugzeugs wohlfühlen und wissen, dass sie sich jederzeit und mit jedem Anliegen an die Flugbegleiter wenden können.