Misshandelte Bären aus Kampfarena gerettet
Gibt es für Boogie und Laila nach Jahren der Qual ein Happy End?

Tierleid zur Belustigung von Menschen
Für die beiden Kragenbären ist es nahezu Rettung in letzter Sekunde. Die beiden haben ein grausames Leben voller Misshandlungen hinter sich, sitzen in einem Betongehege und werden regelmäßig zur Unterhaltung von schaulustigen Menschen misshandelt. Ein Team von Vier Pfoten eilt zu ihrer Rettung.
Zur Belustigung kämpfen gefolterte Bären gegen Hunde
Die grausame Misshandlung von Wildtieren ist in Pakistan nach wie vor bittere Realität. Auch für den siebenjährigen Boogie und die vierjährige Laila. Regelmäßig werden sie bei der sogenannten Bärenhetze misshandelt. Eine alte Tradition, bei der die Tiere an einer Kette gehalten und gezwungen werden, gegen Hunde zu kämpfen. Doch damit nicht genug: Um die Wildtiere kontrollieren zu können, wird ihnen ein Ring durch die sehr empfindliche Nase gestochen. Um sie weniger wehrfähig zu machen, werden ihnen Krallen und Zähne gezogen.
Nach jahrelanger Folter kommt für die beiden Bären am vergangenen Dienstag (9. April) endlich die Erlösung: Die Stiftung Tierschutz Vier Pfoten rettet die beiden Bären in Punjab, Pakistan. Dort wurden sie von einer Privatperson gehalten. Unterstützt werden die Retter von dem Islamabad Wildlife Management. Als sie die Tiere finden, sind sie in einem katastrophalen Zustand.
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Abszess an der Nase und gebrochener Kiefer

Das Rettungsteam geht davon aus, dass der letzte Kampf der beiden Kragenbären erst wenige Tage zurückliege. „Boogie muss unter unglaublichen Schmerzen gelitten haben, da sein Ring einen riesigen Abszess an der Nase verursacht hat und sein Kiefer nach einem Bruch deformiert und schlecht verheilt ist“, berichtet Vier-Pfoten-Tierarzt Dr. Amir Khalil, der den Einsatz in Pakistan leitet. Für die Kämpfe wurden Boogie alle Zähne gezogen und auch Laila hat nur noch fünf Zähne. Dadurch waren sie ihren Gegnern hilflos ausgeliefert.
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Stiftung will Tierleid beenden
Nach einer ausgiebigen tierärztlichen Untersuchung können sich Boogie und Laila jetzt von all dem grausamen Leid erholen, das sie erfahren mussten. Von so viel Glück können aber viele Bären nur träumen: Genau wie Boogie und Laila sollen noch 30 bis 50 Bären illegal und unter miserablen Bedingungen in Punjab gehalten werden. Das schätzen die pakistanischen Wildtierbehörden. „Vier Pfoten wird weiterhin misshandelten Bären in Pakistan helfen und Know-how zur artgemäßen Behandlung und Betreuung von geretteten Bären mit lokalen Wildtierexpertinnen und -experten teilen“, verspricht Vier-Pfoten-Vorstandsvorsitzender Josef Pfabigan. Außerdem werden sie weiterhin mit der pakistanischen Regierung daran arbeiten, Bären aus lebensunwürdiger Haltung zu befreien und Tierquälerei endgültig zu stoppen.
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