Tiere abgemagert, krank und voller WürmerWegen Pferdequälerei vor Gericht - Geldstrafe für Ex-Brötchen-Baron Manfred von Allwörden

Multimillionär überlässt kranke Pferde einfach ihrem Schicksal - das bestätigt jetzt ein Gerichtsurteil.
Nur noch Haut und Knochen, markiert mit einem roten Band. Es sind erschreckende Aufnahmen – aufgenommen von besorgten Tierschützern – die zeigen, wie schlecht es den Pferden von Brötchen-Baron Manfred von Allwörden gegangen sein muss. Mit über 1.000 Tieren betreibt er eines der größten Gestüte Schleswig-Holsteins, züchtet erfolgreiche Turnierpferde. Doch obwohl er mit seinen Schützlingen seine Brötchen verdient, soll er ihnen Leid und Schmerzen zugefügt haben –indem er ihnen einfach nicht rechtzeitig geholfen hat.
Mussten 14 Tiere sterben?

Am Freitag (22. März) beginnt vor dem Amtsgericht Ratzeburg der Prozess gegen den ehemaligen Bäckerei-Besitzer. Der Vorwurf: Tierquälerei und 14 tote Pferde! Verschiedene Zeugen sollen gehört werden, mehrere Prozesstage sind angesetzt – doch dazu kommt es nicht. Manfred von Allwörden erscheint nicht vor Gericht. Der Vorsitzende Richter macht daraufhin kurzen Prozess, sieht den Vorwurf als erwiesen an und verhängt eine Geldstrafe in Höhe von 112.500 Euro auf Bewährung. Außerdem muss Manfred von Allwörden 30.000 Euro an Tierwohleinrichtungen wie Tierheime zahlen – in Raten. Ein Zugeständnis, über das der Millionär wohl nur müde lächeln kann.
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Dass es den Pferden auf seinem Gestüt in der Vergangenheit nicht immer gut ergangen sein soll, diese Vorwürfen sind schon seit Jahren bekannt. Bereits 2022, über ein Jahr nach Ermittlungsbeginn, gibt es einen Verdacht, warum Allwördens Tiere so krank sind: „Die Pferde sollen nicht regelmäßig entwurmt worden sein. Dadurch hat sich der Ernährungszustand rapide verschlechtert", sagt Oberstaatsanwalt Christian Braunwarth im RTL-Interview vor zwei Jahren.
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Manfred von Allwörden streitet Vorwürfe ab

Das zuständige Veterinäramt des Kreises Herzogtum Lauenburg schaltet sich ein, ordnet die Behandlung der kranken Tiere mit einer speziellen Wurmkur an. Dem sollen Manfred von Allwörden und seine Mitarbeiter zwar nachgekommen sein – allerdings ohne es wirklich eilig zu haben: „Das wurde nicht in der Geschwindigkeit getan, in der man das hätte tun sollen. Es wurde gut gemacht, ließ aber wieder nach“, berichtet Tobias Frohnert vom zuständigen Veterinäramt im Gespräch mit RTL im Jahr 2022. Für manche Tiere bedeutete diese Zögerlichkeit ihr Todesurteil, 14 Pferde sollen eingeschläfert worden sein.
Vor zwei Jahren äußert sich auch der ehemalige Brötchen-Baron zu den Vorwürfen: „Wir haben diese ganze Gruppe entwurmt. 17 waren kugelrund, drei konnten die Wurmkur nicht vertragen. Wir entwurmen alle Pferde.“ Den Vorwurf des Veterinäramtes, seine Bemühungen hätten rasch wieder nachgelassen, streitet Manfred von Allwörden ab: „Wir haben damit nicht nachgelassen. Wir haben vor zwei bis drei Monaten wieder Wurmkuren gekauft und bestellt.“
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