Louisas SexkolumneSex-Expertin teilt steile These: Wer nicht eifersüchtig ist, liebt nicht!

Hand aufs Herz! Haben Sie schon mal heimlich in das Handy Ihres Partners oder Ihrer Partnerin geschaut? Seien Sie gefälligst ehrlich! Jetzt mal im Ernst - wirklich nicht? Aber Sie wollten, oder? Nicht ein bisschen neugierig, was da so im Whatsapp-Chatverlauf steht? Oder warten Sie – noch besser: Auf Instagram mal nachgeschaut, wem Ihre Partnerin da so Herzchen gibt? Oder Zwinker-Zwinker-Kommentare?
Also, wirklich, ich glaube Ihnen kein Wort! Denn wer nicht ein bisschen eifersüchtig ist, der ist doch gar nicht richtig verliebt! Eine harte These, aber ich sage: stimmt!
Kleine Eifersucht machte mich sicher: Er will mich!
Sich nach dem anderen sehnen, mal nachfragen, wie der Abend mit Freunden war, wer der neue Arbeitskollege ist oder auch die flirtende Kellnerin mal skeptisch anschauen… Ich denke, man darf auch mal sein Revier markieren. „Meine. Und ich will dich behalten.“
Ein bisschen Eifersucht ist nämlich ganz reizvoll. Wie gut erinnere ich mich an meine erste große Liebe. Wir waren wirklich ein tolles Team. Wir haben gepasst wie Wok und Deckel, wirklich! Wir haben zusammen gearbeitet, haben zusammen gewohnt und den Großteil unserer Freizeit und Freunde geteilt. Wir haben eine richtig tolle Zeit gehabt. Ich war 19 und er 22 - fünf Jahre lang haben wir wirklich das Leben miteinander genießen können. Martin halt. Super Typ. Und ich fand es mega süß, wenn er manchmal ganz nebenbei fragte, ob da heute beim Mädelsabend wirklich nur Mädels sind. Ob der Kellner sich auch benommen hat? Und ob er mich dann dort abholen und nach Hause bringen darf? Also, das war klasse. Diese kleine Eifersucht machte mich sicher: Er will mich.
Gar keine Eifersucht - kann das gut sein?

Ganz anders dagegen Michael. Der hat sich nullkommagarnicht dafür interessiert, mit wem ich mich treffe. Mit Freunden alleine ausgehen – viel Spaß. Neuer Job – cool, herzlichen Glückwunsch. Mit dem Nachbarn Döner essen gehen – mach nur.
Puuh! Das war anstrengend. Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass er mal nachfragt. Es entstand das Gefühl von „Interessiert er sich gar nicht für mich?“ Klar, nachfragen kann nervig sein. Aber so ein klitzekleines bisschen? Nein? Nicht? Immer noch nicht?
Huhu, Michael! Ich gehe jetzt frühstücken, während du arbeiten bist. Und zwar mit einem Kumpel. Und siehe da, nach Feierabend war ich Mode. „Du wurdest mit einem anderen Mann gesehen. In unserem Lieblingscafé!“ Uups! Ich grinste in mich hinein. Endlich aus der Reserve gelockt. Dass er sich dann doch eher zum Stein eignete als zum Ehemann – ich denke, das hing damit zusammen.
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Eifersuchts-Overkill: Und tschüss!
Und dann kam es ganz schlimm. Joshua. Was für ein Kerl! Irre attraktiv und ich dachte mal wieder, der wär’s. Und wir hatten tolle Dates. Wunderbare Abende. Schöne Spaziergänge. Prima Filmabende. Es war einfach gut. Und er roch so gut. Aber dann passierte etwas, dass mich bis heute schockiert. Als junge Frau wohnte ich zu dieser Zeit natürlich an einem zentralen Platz, kannte die halbe Welt - und jeder wusste: Wenn bei Louisa Licht an ist, kann man klingeln und auf einen Schwatz vorbeikommen. Oder was abgeben. Oder was holen. Was auch immer.
An einem Abend saß ich mit Joshua gemütlich auf dem Sofa. Wir schwatzten eine Runde bei Rotwein und Nüsschen. Das Licht war natürlich an. Und es klingelte. Mein guter Freund Steve stand vor der Tür, er habe das Lichtgesehen, wollte kurz fragen, wie es mir geht und sich eine CD ausleihen. Mein Kumpel Steve. Natürlich.
Zurück am Sofa machte mir Joshua aus dem Nichts die Hölle heiß. „Wer war das? Was wollte der hier? Was bildet der sich ein! Warum klingeln Menschen bei dir abends?“ Ich wollte gar nicht antworten. Und auf Wiedersehen, Joshua. Das war mir nämlich ganz plötzlich zu viel.
Fazit: Ich mag es einfach, wenn es auch mal bisschen spannend bleibt! Eifersucht darf sein. Nur bitte nicht zu viel oder zu wenig - aber das ist ja wohl genau das Schwierige, wenn uns die Gefühle jedes Mal einen Strich durch die Rechnung machen.