Das hat noch kein deutscher Film zuvor geschafft!
"Im Westen nichts Neues": Fünfmal verloren und doch großer Oscar-Sieger
von Vincent Nellessen
Mit neun Nominierungen ging die deutsche Netflix-Produktion „Im Westen nichts Neues“ ins Rennen bei den diesjährigen Oscars. Keinem anderen deutschen Film ist etwas derartiges jemals zuvor gelungen. Sogar in der Königsdisziplin, der Kategorie „Bester Film“, war der Streifen nominiert – ein weiteres unglaubliches Novum! Die Spannung war also entsprechend groß. Am Ende des Abends musste sich der Film in fünf Kategorien zwar geschlagen geben – und ist trotzdem der größte deutsche Erfolg aller Zeiten!
Erfolgsgeschichte made in Deutschland
Es ist das erste Mal seit 16 Jahren, dass ein deutscher Streifen den Oscar als „Bester Ausländischer Film“ gewonnen hat! 2007 hatte der Film „Das Leben der Anderen“ zuletzt die begehrte Trophäe in die Republik geholt. In der Nacht vom 12. auf den 13. März hat Hollywood-Star Salma Hayek (56) dann aber die magischen Worte ausgesprochen: „And The Oscar Goes To...Edward Berger, Im Westen nichts Neues.“
Erst zum vierten Mal in der langen Geschichte der Academy Awards geht der Preis nach Deutschland! Zuvor gelang dies den Filmen „Die Blechtrommel“ (1980), „Nirgendwo in Afrika“ (2003) und eben 2007 „Das Leben der Anderen“. In diesem Jahr kommen sogar weitere Oscars für „Beste Kamera“, „Bestes Produktionsdesign“ und „Beste Filmmusik“ dazu. Der Spiegel zitiert am Ende der diesjährigen Veranstaltung eine Bibliothekarin der Academy: Noch nie habe „ein deutscher Film vier Oscars in einer Nacht gewonnen“. Was für ein Erfolg!
Im Video: So bereiteten sich die deutsche Nominierte auf die Oscars vor
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Daniel Brühl über die Produktion des Films
Dabei seien die Produktionsumstände eher hart gewesen, hat Schauspieler und Mit-Produzent Daniel Brühl (44) in einem Interview mit „Bunte“ verraten: Einen Kriegsfilm zu drehen sei „hart genug“, erklärt er. Dazu sei noch die Pandemie auf dem Höchststand in Prag gewesen. Dass der Film also überhaupt fertig wurde und ins Rennen um die Oscars gehen konnte, „grenzt an ein Wunder.“
Umso schöner, dass es geklappt hat – und die Crew in Los Angeles auf so viele Trophäen hoffen konnte.
Die großen Sieger der Oscars 2023
„ Im Westen nichts Neues“ ging mit seinen neun Nominierungen als großer Favorit ins Rennen. Lediglich der Kritiker-Liebling „ Everything Everywhere All At Once“ hatte größere Chancen und war gleich elffach nominiert. Letztlich räumte der Streifen sieben Oscars ab und war damit großer Gewinner der 95. Oscar-Verleihung.
Mit vier Awards in der Tasche ist der deutsche Film allerdings der zweite große Sieger – gerade vor Hollywood-Produktionen wie „ The Banshees of Inisherin“ (neun Nominierungen) oder „ Die Fabelmans“ (sieben Nominierungen), die gänzlich leer ausgingen.