Essstörung kontrollierte Chantals Leben

Orthorexie: Wenn die Fixierung auf gesundes Essen krank macht

Viel Obst, viel Gemüse, wenige Kohlenhydrate und kein Zucker - was zunächst nach einer extrem gesunden Ernährung klingt, wurde für Chantal zum Zwang. Die Diagnose: Orthorexie.

Rund zwei Prozent der Deutschen leiden an Orthorexie

Low Carb, Low Fat, Trennkost, Intervallfasten oder mediterran - überall werden wir mit Möglichkeiten konfrontiert, wie wir uns möglichst gesund ernähren können und dabei auch noch schlank und fit bleiben. Wird der Drang nach gesunder Ernährung zu groß, kann er allerdings schnell umschlagen. Experten sprechen dann von der sogenannten Orthorexia nervosa. In Deutschland sind etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung von der Essstörung betroffen.

Anders als bei der Magersucht, wo jedes Gramm zählt, achten die Betroffen bei der Orthorexie auf die Qualität des Essens, erklärt Diplompsychologin Maria Richter. "Orthorexie ist eine Krankheit, die schleichend beginnt, weil die Beschäftigung mit gesundem Essen ja erstmal etwas Positives ist. Wenn es aber darauf hinaus läuft, dass es eine Dauerbeschäftigung wird und die Gedanken nur darum kreisen, dann kann es krankhaft werden."

Die Ernährung kontrollierte Chantals Leben

Bei vielen Betroffenen wirkt sich die Orthorexie auf sämtliche Lebensbereiche aus, unter anderem auch auf soziale Kontakte. Auch bei der 25-jährigen Chantal wurde der Wunsch nach gesunder Ernährung immer schlimmer. Zwei bis drei Stunden pro Tag beschäftigte sie sich mit ihrer Ernährung - bis die Orthorexie schließlich ihr ganzes Leben kontrollierte. Was der Auslöser für ihre Essstörung war und wie sie es geschafft hat, sich aus der Orthorexie zu befreien, erzählt sie im Video