„Habe direkt angefangen zu weinen“Turn-Star Elisabeth Seitz hat nach Verletzungsschock einen großen Traum

von Moritz Voss und Phillip Oldenburg

Diesen Tag wird sie nie vergessen!
Bei einem Trainingssprung reißt sich Deutschlands beste Kunstturnerin Elisabeth Seitz die Achillessehne. Für die 30-Jährige ein Schock, sportliche Träume platzen. Ein großes Ziel hat sie dennoch nicht aufgegeben.
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Seitz weiß sofort: Die Achillessehne ist durch

Der 4. September 2023 wird Seitz immer im Gedächtnis bleiben. „Für mich war es ein sehr, sehr schwarzer Tag“, sagt die Kunstturnerin zu RTL – und erinnert sich noch genau an das Drama: „Beim Absprung habe ich einen Knall gehört und gleichzeitig im Fuß ein Gefühl gehabt, als würde mir jemand hinten eine reinhauen.“

Nach der Landung sei ihr sofort klar gewesen, dass die Achillessehne des rechten Fußes durch ist. Seitz gesteht: „Ich habe direkt angefangen zu weinen, habe gewimmert.“

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Natürlich besteht zunächst noch eine gewisse Resthoffnung, doch auch die wird ihr schnell genommen. „Der Arzt hat auf die Wade gedrückt, danach hat er sofort gesagt: Die Sehne ist durch“, erinnert sich die 30-Jährige. Erneut fließen bittere Tränen. Selbst ihr Freund kann sie kaum trösten. Seine Unterstützung habe gut getan, „aber hat natürlich die Situation oder Verletzung nicht weggemacht.“

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Elisabeth Seitz riss sich im Training die Achillessehne. Doch ihren Traum von Olympia 2024 hat sie noch nicht aufgegeben.
Imago Sportfotodienst

WM-Aus nach Horror-Verletzung - Traum von Olympia lebt

Wegen der Verletzung muss Seitz die Weltmeisterschaft 2023 in Antwerpen absagen. Noch bitterer: Sie kann ihrem Team in der Olympia-Qualifikation nicht helfen. „Das waren so ziemlich die ersten Gedanken“, gesteht Seitz. „Ich wollte alle vier Geräte turnen, wollte zu 100 Prozent für das Team da sein. Doch plötzlich war alles weg. Das war schon hart“.

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Ohne Seitz verpassen die deutschen Turnerinnen das Ticket für Paris, als 13. der Vorausscheidung erhält das Team aber immerhin einen Quoten-Startplatz im Einzel-Mehrkampf. Diesen Platz will Seitz sich nun holen. Ihren Traum von Olympia hat sie trotz Verletzung noch längst nicht aufgegeben, dafür arbeitet sie hart. Bereits eine Woche nach der OP beginnt sie mit dem Krafttraining. „Ich wusste, dass meine Challenge jetzt eine andere ist: nicht die WM, aber Olympia.“

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Elisabeth Seitz kann nach schwarzem Tag nicht mehr schlafen

Die dunklen Gedanken an den Rückschlag lassen sie allerdings nicht ganz los. Die Verletzung raubt ihr sogar den Schlaf. Im Bett denkt die Kunstturnerin „ungewollt häufig“ an den tragischen Vorfall zurück. „Immer wieder war ich in diesem Absprung und habe es gehört und gespürt“, blickt Seitz zurück. „Ich habe nur gehofft, dass es irgendwann vorbeigeht“. Der Zustand hält jedoch Wochen an.

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Mittlerweile hat sie zum Glück Frieden mit ihrem Schicksal geschlossen. Seitz weiß: Gedanken an das „Was-wäre-wenn“ bringen sie nicht weiter. Sie muss nach vorne schauen. Für sie ist die Geschichte, die am 4. September mit einem rabenschwarzen Tag begonnen hat, noch längst nicht zu Ende. Erst wenn sie tatsächlich in Paris stehen sollte, könne sie sagen, dass die Geschichte doch noch gut ausgegangen sei. „Vielleicht kann ich dann auch über den Tag ein bisschen Schmunzeln.“ Es wäre ihr zu wünschen!