Dabei haben sie für die Drag Queen einen hohen StellenwertEigene Kinder? Warum das für Olivia Jones niemals infrage kommt

von Alexandra Mölgen und Deyna Fahimi

Mit den Kindern fangen die Veränderungen an!
Sie ist nicht nur eine erfolgreiche Drag Queen, sondern auch eine frisch gekrönte Königin. Denn Olivia Jones (54) wurde in diesem Jahr mit dem Deutschen Lesepreis ausgezeichnet. Bei so viel Engagement für Kinder stellt sich unmittelbar die Frage: Könnte sie sich eines Tages auch selbst Nachwuchs vorstellen? Die Antwort auf diese private Frage hat sie uns jetzt offen und ehrlich im Interview gegeben.
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Großer Einsatz für die ganz Kleinen! Olivia Jones wird für ihr Engagement ausgezeichnet

Sie ist groß, schrill und kunterbunt – wenn sie den Raum betritt, sind alle Blicke auf sie gerichtet! Umso schöner, dass Olivia Jones ihre Bekanntheit für den guten Zweck nutzt. „Wir brauchen starke Vorbilder, Menschen, die sich engagieren und der Leseförderung eine laute Stimme geben“, heißt es auf der Instagram-Seite der Stiftung Lesen. „Ein so wertvoller Beitrag für die Zukunft von Kindern und Jugendlichen muss ausgezeichnet werden!“

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Doch so tough und selbstbewusst, wie sie heute ist, war Olivia Jones nicht immer. „Ich habe als Kind viel Hass erlebt, auch als Jugendlicher – Ausgrenzung bis hin zur Gewalt,“ gesteht sie uns im Interview mit RTL. „Deswegen ist es mir einfach sehr wichtig, mich da einzusetzen und über Vielfalt zu sprechen, über Toleranz.“

Den Fokus setzt sie bei ihren Projekten vor allem auf Kinder. „Ich habe gemerkt, dass gerade in den Schulen, in den Kindergärten sehr gemobbt wird“, erklärt sie. „Und ich habe auch darunter gelitten, weil auch keiner über das Thema Quer und Diversity gesprochen hat. Und deswegen ist es mir umso wichtiger, gerade mit jungen Menschen zu sprechen und über Mobbing zu sprechen und was Mobbing anrichten kann.“

Olivia Jones weiß, was eigene Kinder „für eine Verantwortung“ mit sich bringen

Neben Vorlese-Aktionen und Vorträgen in Kitas und Schulen hat Oliva Jones auch ein eigenes Kinderbuch auf den Markt gebracht. Die Begeisterung und ihr Engagement für die Kleinen ist ganz groß, doch wie sieht es bei ihr persönlich mit eigenem Nachwuchs aus? „Ich liebe Kinder und ich habe sehr viele Kinder in meinem Umfeld“, verrät uns die Travestiekünstlerin. Aber wäre die Elternrolle auch was für sie? „Ich habe die Olivia-Jones-Familie, da bin ich die Leitkuh und die Mutter. Und eigene Kinder – ich weiß, was das für eine Verantwortung ist und ich habe auch keinen festen Partner und dann kommt das für mich nicht infrage“, gesteht sie uns ganz offen und ehrlich.

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Olivia Jones ist froh, dass ihre Projekte so gut ankommen und sie dafür jetzt sogar ausgezeichnet wurde. Das alles sei eine „Ermutigung, dass es das Richtige war“, doch in Bezug auf ihre eigene Kindheit gesteht sie rückblickend: „Ich hätte mir von meiner Familie oder auch von Mitschülern gewünscht, dass sie mich unterstützen.“ Vor allem Kinder sollen sich selbst verwirklichen können und nicht an Normen gebunden sein, so Olivia. „Ich bin schon sehr froh, dass ich in Deutschland lebe, wo das überhaupt möglich ist. Aber hier bei uns gibt es auch sehr viel Hass, der von allen Seiten geschürt wird. Und Toleranz ist was, was immer wieder neu definiert und auch erkämpft werden muss“, erklärt die 54-Jährige.

„Wir haben sehr viel erreicht, aber das muss man auch immer wieder neu erkämpfen, weil es immer konservative Ströme gibt, die dagegen arbeiten und die uns wieder in die Steinzeit versetzen wollen.“

Und dafür kämpft Olivia Jones jeden Tag aufs Neue – angefangen bei den ganz Kleinen!