Was er über seine DFB-Zeit und Zukunft denkt

Oliver Bierhoff bricht im RTL-Interview sein Schweigen

von Jonas Gerdes und Phillip Oldenburg

Lange war es still - jetzt meldet ER sich zurück!
Oliver Bierhoff (55) hat sich nach seinem DFB-Aus vor mehr als zehn Monaten rar gemacht. Der Ex-Geschäftsführer „Nationalmannschaft“ mied öffentliche Auftritte und schwieg. Jetzt spricht er exklusiv bei RTL!

Oliver Bierhoff genießt die ungewohnte fußballfreie Zeit

18 Jahre lang war Bierhoff beim DFB tätig. Nach seinem Amtsantritt als Manager im Jahr 2004 krempelte er den Verband um und führte ihn in die Erfolgsspur. Die Krönung: die WM 2014. Doch seit dem Titel 2014 blieb dieser Erfolg aus. Nach dem Debakel in Katar zog Bierhoff die Reißleine und schmiss beim DFB hin, sein Vertrag wurde aufgelöst.

Danach wird es ruhig um ihn. Bierhoff zieht sich nach dem Cut bewusst zurück und genießt die ungewohnte fußballfreie Zeit. Aus guten Gründen. „Ich war 17 Jahre Profi und 18 Jahre beim DFB. Das waren 35 intensive Jahre“, sagt der 55-Jährige im RTL-Interview.

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Für Pausen oder Zeit zum Durchatmen blieb in dem knallharten Fußball-Geschäft keine Zeit. Selbst Familie und Freunde mussten sich hinten anstellen. Die verpasste gemeinsame Zeit holt er nun nach. „Man wird natürlich zu Hause mehr eingebunden und freut sich, dass man mehr Zeit hat, Dinge nachzuholen, die aufgrund des Zeitdrucks und der Verpflichtungen zu kurz gekommen sind“.

Auch ihm selbst tut die Pause gut – körperlich und geistig. Er fühle sich „erholter“ und „frischer“.

Bierhoff besucht alte DFB-Kollegen

Die Nationalmannschaft liegt ihm aber natürlich immer noch am Herzen. In den USA, wo am Samstag (ab 20.15 Uhr/live bei RTL) das erste Länderspiel unter der Leitung von Julian Nagelsmann stattfindet, schaut er beim DFB-Team vorbei und trifft alte Weggefährten.

„Ich habe mich riesig gefreut alle zu sehen und es ist natürlich noch vertraut“, gibt der 55-Jährige einen Einblick. Er freue sich natürlich immer, „auch mal wieder dazuzustoßen“.

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Bierhoff hat mit dem Kapitel DFB abgeschlossen

Den gemeinsamen Besuch mit mehreren Fußball-Funktionären aus Deutschland, darunter Fredi Bobic und Max Eberl, habe er aber „kurz gehalten“ da er aus Erfahrung wisse, dass man als Team „gerne mal kurz einen Gast hat, aber der soll auch nur kurz da sein. Und das habe ich dann auch so gehandhabt.“

Und er sei nun mal nicht mehr Teil des DFB-Teams. Bierhoff: „Damit habe ich aber abgeschlossen und insofern war es einfach pure Freude.“

Für ein Pläuschchen mit Sportdirektor Rudi Völler und Nagelsmann bleibt aber Zeit. Es habe ihn gefreut, beiden viel Glück zu wünschen. „Ich habe irgendwie ein gutes Gefühl, dass die Mannschaft gerade Richtung EM jetzt Fahrt aufnimmt und drücke natürlich ganz fest die Daumen, dass wir auch so einen mentalen Wechsel hinbekommen und wieder in diesen positiven Strang kommen.“

Bierhoff über seine Zukunft

Und wie sehen seine eigenen Zukunftspläne aus? Verraten will und kann Bierhoff noch nichts Konkretes. Nur einen kleinen Hinweis lässt er sich von RTL entlocken: „Ich werde natürlich im Sport bleiben. Aber es hat nichts mit einer Vereins- oder Verbandstätigkeit zu tun.“

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Die Frage sei: „Macht man operativ direkt etwas, wo man fünf, sechs Tage einsteigt, oder macht man es eher auf einer strategischen Ebene und auch ein bisschen flexibler? Das ist etwas, was ich mir nach all den Jahren wünsche, dass man ein bisschen freier und flexibler gewisse Projekte angehen kann.“

Bei der Suche nach einer neuen Aufgabe hat er sich bewusst Zeit gelassen, wollte nichts überstürzen. „Ich habe mir natürlich viele Gedanken gemacht und viele Gespräche geführt.“. So habe er ein Bild davon bekommen, was er machen will oder auch nicht machen will. Ob dies im Fußball oder außerhalb geschehen solle, ließ er offen.