Nach drei Tagen auf der Flucht

Enkel (13) klaute Opas Mercedes und führte Polizei vor – jetzt schnappt sie ihn!

Paul Zinken
Die Polizei konnte den abgehauenen 13-Jährigen inzwischen in Schleswig-Holstein aufgreifen. (Symbolbild) Foto: Paul Zinken/dpa/Symbolbild
deutsche presse agentur

Seine filmreife Flucht ist vorbei!
Nachdem ein 13-Jähriger aus Brandenburg mit dem gestohlenen Mercedes seines Opas tagelang untergetaucht war, konnte die Polizei den Jugendlichen dingfest machen. Doch zuvor ließ es sich der Junge nicht nehmen, die Beamten gründlich zu narren.

Handyortung war nötig, um Ausreißer aufzugreifen

Am vergangenen Sonntag fuhr der Jugendliche aus Glienicke vom Grundstück seines Opas. Mit dessen Mercedes. Seine Familie meldete den Jungen anschließend vermisst, sie machte sich große Sorgen. Seit Mittwochmorgen können sie aufatmen. Die Polizei griff den 13-Jährigen wohbehalten auf – in Oldenburg (Holstein) auf einem Campingplatz. Nach Angaben der Polizeidirektion Nord in Neuruppin war der Junge mit einer 15-Jährigen unterwegs.

Aufspüren konnten die Beamten das Ausreißer-Duo nur, weil das Mädchen seine Mutter angerufen hatte. „Die Mutter hat dann die Kollegen der Polizei informiert“, sagte ein Sprecher der Polizei Potsdam. Die Beamten orteten das Handy und finden so den genauen Aufenthaltsort. Alle Bemühungen der Polizei waren zuvor ins Leere gelaufen. Mehr noch: Der gewitzte Junge hatte die Beamten sogar noch zum Narren gehalten.

Lese-Tipp: Junge (13) klaut Auto seines Opas und fährt davon - vermisst

13-Jähriger aus Brandenburg führt Polizei an der Nase herum

Eine Polizei-Streife hatte ihn nämlich bereits in der Nacht zum Dienstag auf der Autobahn 24 entdeckt. Die Beamten fädelten sich vor den gestohlenen Mercedes ein und versuchten, den Jugendlichen auf einen Rastplatz zu lotsen. Erst wirkte es, als würde er den Anweisungen der Streife folgen – um dann auf dem Rastplatz das Gaspedal durchzudrücken und in Richtung Berlin davonzurasen! Selbst die Polizei zeigte sich beeindruckt von seinen jetzt schon ausgeprägten Fahrfertigkeiten. „Auch in seiner Erscheinung fällt der sehr groß gewachsene Vermisste nicht ohne weiteres am Steuer des Mercedes auf“, sagte Christian Kegel, Polizeisprecher, der Märkischen Allgemeinen Zeitung.

Doch jetzt ist das Katz-und-Maus-Spiel beendet. Sowohl der 13-Jährige als auch seine Begleiterin sollen nun wieder nach Brandenburg gebracht werden. Dort wohnt der Junge in einer Unterkunft der Jugendnothilfe. Er ist durch verschiedene Straftaten polizeibekannt – und bereits zuvor sieben Mal ausgerissen. (jak/dpa)