Fahrlässige Wanderung auf gesperrten Wegen
Ötztal: Deutsche Familien ignorieren Absperrung - jetzt müssen sie für ihre Rettung blechen

Teurer Ausflug in die Berge!
Eine Gruppe deutscher Wanderer musste im Tiroler Ötztal von der Bergrettung geborgen werden. Weil die Deutschen auf einem gesperrten Weg unterwegs waren, müssen sie den Einsatz der Retter aus der eigenen Tasche bezahlen, berichtet der ORF. Der könne bis zu 9.000 Euro kosten.
Unwetter machen viele Wege unpassierbar

Das Unglück ereignete sich am vergangenen Sonntag. Die neunköpfige Gruppe – fünf Erwachsene, zwei kleine Kinder (6 und 8 Jahre) sowie zwei Babys war auf einem Pfad unterwegs, der schon unter normalen Bedingungen als „schwer“ eingestuft wird.
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Derzeit herrschen allerdings keine normalen Bedingungen, der Weg ist nach den Unwettern der vergangenen Wochen nahezu unpassierbar, schreibt die Kronen-Zeitung. Einer der Wanderer sei mit Sandalen unterwegs gewesen, sagte ein Sprecher der Bergwacht.
Als die Gruppe den eigentlichen Weg verlassen und abkürzen wollte, habe sie übersehen, dass der Weg durch Absperrbänder und ein „Stop“-Warnschild gesperrt war. Etwa anderthalb Kilometer nach dieser Absperrung blockierten umgestürzte Bäume den Weg.
Wanderer hatten zwei Babys in Bauchtragen dabei

Beim Versuch, diese Stelle zu umgehen, landeten die Wanderer in einer Rinne mit Dickicht und großen Felsbrocken, so das Blatt weiter.
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Aus dieser Notlage konnten sich die Deutschen, von denen zwei Babys in einer Bauchtrage bei sich hatten, nicht selbst befreien. Sie alarmierten die Bergrettung, die mit schwerem Gerät ausrückte. Zwei der Erwachsenen und die beiden Kinder wurden mit einem Seil in einen Hubschrauber geborgen.
Drei Erwachsene und zwei Babys zu Fuß geborgen

Die anderen drei mit den beiden Babys wurden von der Bergrettung Oetz zu Fuß in Sicherheit gebracht. „Das war nur möglich, weil wir den Weg mit der Motorsäge begehbar gemacht hatten“, so der Sprecher zur Kronen-Zeitung.
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Die Bergrettung bezeichnete das Verhalten der Wanderer als „fahrlässig“. Sie habe sich unnötig in Gefahr gebracht, weil keine Tourenplanung vorhanden war, sie die falsche Ausrüstung hatte und falsche Entscheidungen traf. (uvo)