Verzweifelte Anwohner in Oestrich-Winkel

Unerträglicher Lärm - Schallschutzwände im Mittelrheintal halten nicht, was sie versprechen

Verzweiflung in Oestrich-Winkel Bahn-Lärmbelastung dauert an
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Bahn-Lärmbelastung dauert an
Verzweiflung in Oestrich-Winkel

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Das Zuhause soll ja eigentlich ein Rückzugsort sein, an dem man auch mal entspannen kann. Rosi und Wolfgang Schneider aus Oestrich-Winkel haben jedoch immer wieder schlaflose Nächte, denn alle zwei Minuten rast ein Zug an ihrem Haus vorbei. Wie schwierig die Lage ist und welche Lösung die Menschen vor Ort erwarten, sehen Sie im Video.

Lärmbelastung für Anwohner: "Das ganze Haus wackelt."

Seit Jahrzehnten leiden die Anwohner in Oestrich-Winkel, wie auch andere im Mittelrheintal unter der enormen Lärmbelastung. Sowohl Bahn und Politik haben große Versprechungen gemacht, um das Problem zu beheben. Das Ehepaar Schneider engagiert sich schon lange in der Bürgerinitiative gegen den Bahnlärm: „Die kommen langsam an und da fängt die Erde an zu beben. Das ganze Haus wackelt. Vor allem,wenn man im Bett liegt. Das ist so unangenehm, wenn man gerade einschlafen will und dann ist man so hellwach und wütend“, erzählt Rosi Schneider im RTL-Interview. Ein Lärmprogramm soll jetzt den Krach und die Vibrationen eindämmen.

Schallschutzwände sollen es richten

Die Dämpfer sollen Vibrationen der vorbeifahrenden Züge mindern. Schmiermittel und Flüsterbremsen sollen lautes Quietschen reduzieren. Seit Januar werden zudem 2,50 Meter hohe Lärmschutzwände gebaut. Auf 27 Kilometern Länge, längs der Geleise durchs Mittelrheintal, auch in Oestrich-Winkel. „Die Schallschutzwände sollen dafür sorgen, dass bis zu Zehn-Dezibel-Schall reduziert werden soll und insgesamt mit der Summe der Maßnahmen den Schienenstegdämpfer und den Schmieranlagen sorgen wir dafür, dass das Mittelrheintal leiser wird“, so der Projektleiter Matthias Wistuba.

Lese-Tipp: Bahn-Schallschutzwände bis 2028 am Mittelrhein geplant

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Lärmminderung, jedoch keine Lösung

Doch laut den Anwohnern haben diese Maßnahmen keine allzu große Wirkung. Demnach sind sie nur ein geringer Erfolg für Rosi und Wolfgang. 130 Millionen Euro hat die Bahn bisher investiert. Rosi Schneider fordert eine Geschwindigkeitsbegrenzung und eine Alternativstrecke, um dem Lärm Einhalt zu gebieten.

Ein 6,8 Milliarden-Megaprojekt zwischen Bonn-Troisdorf und Mainz-Bischofsheim auf einer Länge von 100 Kilometern ist in Planung. Aktuell wird die Machbarkeit noch geprüft. Bis dieser Tunnel kommt, werden wohl noch einige Züge durchs Rheintal donnern. (sth/leg/naw)