Tragischer Unfall auf der Nordost Autobahn (A6) in Österreich

Schlepper flieht vor Polizei – drei Menschen sterben bei Überschlag von Kastenwagen

13.08.2022, Österreich, Kittsee: Das Unfallfahrzeug liegt nach einem Unfall beim Grenzübergang Kittsee am Straßenrand.  Auf der Flucht vor der Polizei sind in Österreich im Fahrzeug eines Schleppers drei Menschen ums Leben gekommen. Foto: Thomas Lenger/Monatsrevue/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
In Österreich kamen drei Menschen bei einem Unfall mit einem Schlepperfahrzeug ums Leben.
rs sj, dpa, Monatsrevue

Am Samstagmorgen wollen Polizisten an der österreichisch-slowakischen Grenze einen Wagen kontrollieren, wenig später sind drei Menschen tot, viele weitere schwer verletzt. Der Fahrer des Wagens, offenbar ein Schlepper, versuchte vor den Beamten zu fliehen und überschlug sich bei hoher Geschwindigkeit. Im Inneren seines Transporters: 20 Menschen.

Österreich: Wagen überschlägt sich in der Ausfahrt Kittsee

Gegen 9.30 Uhr versuchten die Polizisten den weißen Kastenwagen an der Grenzübergangsstelle Kittsee/Jarovce zu kontrollieren. Als sie die Tür zum Laderaum des Wagens öffnen wollten, gab der Fahrer des Wagens allerdings plötzlich Vollgas und brauste davon.

Der Fluchtversuch des mutmaßlichen Schleppers war jedoch nicht von Erfolg gekrönt: Auf der Ausfahrt Kittsee verlor der Fahrer die Kontrolle über seinen Wagen und überschlug sich – sehr wahrscheinlich, weil er zu schnell in die Kurve gefahren war.

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Drei Menschen sterben bei schwerem Unfall auf A6 in Österreich

13.08.2022, Österreich, Kittsee: Rettungskräfte sind am Unfallort auf der A6 beim Grenzübergang Kittsee im Einsatz. Auf der Flucht vor der Polizei sind in Österreich im Fahrzeug eines Schleppers drei Menschen ums Leben gekommen. Foto: Thomas Lenger/Monatsrevue/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Zahlreiche Verletzte mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
rs sj, dpa, Monatsrevue

Bei dem schweren Unfall kamen zwei Männer und eine Frau in dem Wagen ums Leben. Die Einsatzkräfte konnten beim Eintreffen an der Unfallstelle nur noch ihren Tod feststellen. Insgesamt befanden sich 20 Personen in dem Auto, teilte die Polizei mit.

Zahlreiche weitere Menschen wurden bei dem Unfall verletzt, davon mindestens sieben schwer. Unter den Insassen des Wagens befanden sich auch vier Kinder.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei den Menschen in dem Kastenwagen um Migranten und Migrantinnen handelte. Der Fahrer des Wagens ist demnach ein Schlepper, der die 20 Personen illegal nach Österreich schleusen wollte. Er konnte nach seinem Fluchtversuch festgenommen werden.

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Innenminister: Unfall zeigt "Brutalität und Skrupellosigkeit der Schleppermafia"

„Der tragische Tod von drei Menschen heute am Grenzübergang Kittsee/Jarovce zeigt einmal mehr die Brutalität und Skrupellosigkeit der Schleppermafia“, sagte der österreichische Innenminister Gerhard Kärner (ÖVP) zu dem Unglück. „Wie der heutige Vorfall einmal mehr zeigt, zählt das Leben von Menschen für die Schleppermafia nichts - ihr Tod wird einfach in Kauf genommen.“

Menschen würden „mit völlig falschen Versprechungen gelockt und riskieren dabei ihr Leben“, sagte der Innenminister. Er forderte, Schlepperkriminalität an den österreichischen Grenzen weiter stark zu bekämpfen. Laut Kärner wurden in diesem Jahr bereits 330 Schlepper festgenommen, dies seien rund 80 mehr als im vergangenen Jahr.

Österreich: Verletzte mit Hubschraubern ins Krankenhaus gebracht

13.08.2022, Österreich, Kittsee: Das Unfallfahrzeug wird am Grenzübergang Kittsee geborgen. Auf der Flucht vor der Polizei sind in Österreich im Fahrzeug eines Schleppers drei Menschen ums Leben gekommen. Foto: Tobias Steinmaurer/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die A6 wurde vorübergehend gesperrt.
rs sj, dpa, Tobias Steinmaurer

Die verletzten Insassen aus dem Unfallwagen wurden mit Rettungshubschraubern in angrenzende Krankenhäuser geflogen. Dort sollen sie nun medizinisch versorgt werden. Die Polizei hob die Sperre auf der A6 am Samstagmittag wieder auf.

Laut der „Kronen-Zeitung“ sollen sich mehrere Personen aus dem Unfallwagen vom Unfallort entfernt haben. Nach ihnen suche die Polizei aktuell noch. (jda)