Tragischer Unfall auf der Nordost Autobahn (A6) in Österreich
Schlepper flieht vor Polizei – drei Menschen sterben bei Überschlag von Kastenwagen

Am Samstagmorgen wollen Polizisten an der österreichisch-slowakischen Grenze einen Wagen kontrollieren, wenig später sind drei Menschen tot, viele weitere schwer verletzt. Der Fahrer des Wagens, offenbar ein Schlepper, versuchte vor den Beamten zu fliehen und überschlug sich bei hoher Geschwindigkeit. Im Inneren seines Transporters: 20 Menschen.
Österreich: Wagen überschlägt sich in der Ausfahrt Kittsee
Gegen 9.30 Uhr versuchten die Polizisten den weißen Kastenwagen an der Grenzübergangsstelle Kittsee/Jarovce zu kontrollieren. Als sie die Tür zum Laderaum des Wagens öffnen wollten, gab der Fahrer des Wagens allerdings plötzlich Vollgas und brauste davon.
Der Fluchtversuch des mutmaßlichen Schleppers war jedoch nicht von Erfolg gekrönt: Auf der Ausfahrt Kittsee verlor der Fahrer die Kontrolle über seinen Wagen und überschlug sich – sehr wahrscheinlich, weil er zu schnell in die Kurve gefahren war.
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Drei Menschen sterben bei schwerem Unfall auf A6 in Österreich

Bei dem schweren Unfall kamen zwei Männer und eine Frau in dem Wagen ums Leben. Die Einsatzkräfte konnten beim Eintreffen an der Unfallstelle nur noch ihren Tod feststellen. Insgesamt befanden sich 20 Personen in dem Auto, teilte die Polizei mit.
Zahlreiche weitere Menschen wurden bei dem Unfall verletzt, davon mindestens sieben schwer. Unter den Insassen des Wagens befanden sich auch vier Kinder.
Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei den Menschen in dem Kastenwagen um Migranten und Migrantinnen handelte. Der Fahrer des Wagens ist demnach ein Schlepper, der die 20 Personen illegal nach Österreich schleusen wollte. Er konnte nach seinem Fluchtversuch festgenommen werden.
Innenminister: Unfall zeigt "Brutalität und Skrupellosigkeit der Schleppermafia"
„Der tragische Tod von drei Menschen heute am Grenzübergang Kittsee/Jarovce zeigt einmal mehr die Brutalität und Skrupellosigkeit der Schleppermafia“, sagte der österreichische Innenminister Gerhard Kärner (ÖVP) zu dem Unglück. „Wie der heutige Vorfall einmal mehr zeigt, zählt das Leben von Menschen für die Schleppermafia nichts - ihr Tod wird einfach in Kauf genommen.“
Menschen würden „mit völlig falschen Versprechungen gelockt und riskieren dabei ihr Leben“, sagte der Innenminister. Er forderte, Schlepperkriminalität an den österreichischen Grenzen weiter stark zu bekämpfen. Laut Kärner wurden in diesem Jahr bereits 330 Schlepper festgenommen, dies seien rund 80 mehr als im vergangenen Jahr.
Österreich: Verletzte mit Hubschraubern ins Krankenhaus gebracht

Die verletzten Insassen aus dem Unfallwagen wurden mit Rettungshubschraubern in angrenzende Krankenhäuser geflogen. Dort sollen sie nun medizinisch versorgt werden. Die Polizei hob die Sperre auf der A6 am Samstagmittag wieder auf.
Laut der „Kronen-Zeitung“ sollen sich mehrere Personen aus dem Unfallwagen vom Unfallort entfernt haben. Nach ihnen suche die Polizei aktuell noch. (jda)