Öko-Test prüft 20 Produkte

Baby-Obstbrei: Nicht überall stecken nur Früchte drin

Baby wird mit Brei gefüttert
100 % Frucht? Das gilt nicht für alle getesteten Obstbreie.
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Apfel, Banane, Pfirsich: Babys, denen Obstbrei nicht schmeckt, dürften wohl in der absoluten Minderheit sein. Schließlich schmeckt der Inhalt der Gläschen herrlich süß. Genau deshalb sollte er allerdings nicht als komplette Mahlzeit dienen – denn darin stecken rund zehn Prozent Fruchtzucker. Schadstoffe konnte Öko-Test aber erfreulicherweise in keinem der 20 getesteten Produkte finden. Was den Anteil von purem Fruchtpüree angeht, tricksen jedoch viele Hersteller: Viele Breie waren mit Saftkonzentraten gestreckt oder enthielten unnötige Vitamin-C-Zusätze.

„Ohne Zuckerzusatz“? Das sollte selbstverständlich sein

Etwa ab dem sechsten Lebensmonat empfehlen Experten für Kinderernährung, Obst zuzufüttern – erst in kleinen pürierten Mengen im Milch-Getreidebrei, später auch als Ergänzung einer Mahlzeit aus Gemüse oder Fleisch. Als komplette Mahlzeit sollte purer Obstbrei wegen des hohen Fruchtzuckergehalts aber nicht ständig gelöffelt werden – dass viele Eltern ihn ihren Kindern trotzdem auf diese Weise anbieten, könnte laut Öko-Test an der Werbung mit Selbstverständlichkeiten liegen. Viele Hersteller schreiben „ohne Zuckerzusatz“ oder „ungesüßt“ auf die Etiketten, was den Eindruck erwecken könnte, dass der Brei besonders gesund sei. Solche Versprechungen sorgten im Test deshalb für Punkteabzug.

Lieber Gläschen als Quetschies

Auch wichtige Nährstoffe, die Babys zum Wachsen brauchen, sind in Obstbreien nicht ausreichend vorhanden: Für die Versorgung mit Zink, Eisen, Jod oder wertvollen Fettsäuren sind Produkte mit Gemüse, Fleisch und Getreide besser geeignet. Soll es etwas Fruchtiges sein, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ): Lieber Brei als Quetschtüten. Denn letztere sind deutlich teurer und schwer zu recyclen, während das Füttern aus dem Glas die Kleinen an das Essen mit dem Löffel gewöhnt.

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So wurde getestet

Notenabzug gab es unter anderem für einen zu geringen Anteil an echtem Obstpüree: In sieben Produkten lag er unter 80 Prozent, dafür wurde Wasser, Saft oder Saftkonzentrat, Wasser oder Reismehl zur Verdickung zugesetzt. Auch die Zugabe von Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, sah Öko-Test kritisch: Das ist zwar erlaubt, doch in Obst ist von Natur aus schon viel Vitamin C enthalten. In den Produkten soll es oft für eine appetitlichere Farbe sorgen.

Alle 20 Breie wurden außerdem abgewertet, weil die Deckeldichtungen der Gläschen PVC-Verbindungen enthielten, die bei der Herstellung und Entsorgung die Umwelt belasten. Insgesamt schnitten aber immerhin neun Produkte mit einem erfreulichen „gut“ ab, acht mit dem Urteil „befriedigend“. Schadstoffe wie Pestizide oder das Schimmelpilzgift Patulin enthielt keiner der 20 getesteten Obstbreie.

Die besten Obstbreie

  • Alnatura – Birne mit Heidelbeere, 0,52 Euro pro 100 Gramm, Note: „gut“

  • Alnatura – Birne pur, Demeter, 0,63 Euro pro 100 Gramm, Note: „gut“

  • dm – Bio Mango in Apfel, Demeter, 0,47 Euro pro 100 Gramm, Note: „gut“

Die schlechtesten Obstbreie

  • Pro-BiJo – Früchte-Mix, 0,42 Euro pro 100 Gramm, Note: „ausreichend“

  • Bebivita – Erdbeere mit Heidelbeere in Apfel, 0,30 Euro pro 100 Gramm, Note: „ausreichend“

  • Bebivita – Pfirsich mit Maracuja in Birne, 0,32 Euro pro 100 Gramm, Note: „mangelhaft“

Bebivita – Erdbeere mit Heidelbeere in Apfel, 0,30 Euro pro 100 Gramm, Note: „ausreichend“

Bebivita – Pfirsich mit Maracuja in Birne, 0,32 Euro pro 100 Gramm, Note: „mangelhaft“

Alles zum Obstbrei-Test können Sie auf der Website von Öko-Test nachlesen.