Obdachlose bekam das Kind draußen bei minus 15 Grad Nürnberger "Stadtgraben-Baby" hat jetzt ein neues Zuhause

Aufnahme eines Babys
Das kleine Mädchen ist jetzt bei einer festen Pflegefamilie untergekommen.
deutsche presse agentur

Es war eine eiskalte Nacht im Februar. Minus 15 Grad herrschten in Nürnberg, eine obdachlose Frau hatte sich auf einem Lüftungsgitter nahe der U-Bahnstation Opernhaus eingerichtet. Plötzlich wurden sie von der Geburt ihres Kindes überrascht. Das Jugendamt hatte den Säugling damals in seine Obhut genommen. Jetzt hat das Mädchen ein festes Zuhause bei Pflegeeltern gefunden, das berichtet „nordbayern.de“. Das Baby ist mittlerweile dreieinhalb Monate alt.

Geburten auf der Straße sind extrem selten

 Polizei Kontrolle in Hauptmarkt Platz , where is in programme a forbideen demonstration against Corona Regeln during the hard lockdown in the Coronavirus Pandemie in Nuremberg Nurnberg , Bayern , Deutschland . January 17 , 2021.
Das kleine Mädchen kam auf Nürnbergs Straßen zur Welt.
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Die Geschichte hatte damals Schlagzeilen gemacht. Die obdachlose 20-Jährige wurde von ihren Wehen überrascht. Ihr Begleiter hatte die Rettungskräfte alarmiert, als die Geburt schon in vollem Gange war. Als die Polizei eintraf, hatte die Mutter das Baby schon in ihren Armen und schützte es mit einem Schlafsack. Mutter und Kind waren zum Glück gesund und wurden sofort in eine Nürnberger Klinik gebracht.

Solche Geburten auf der Straße sind in Deutschland extrem selten. Für Mütter in schwierigen Lebenssituationen gibt es zahlreiche Hilfsangebote, damit so etwas nicht passiert. Die junge Mutter sei auch den Nürnberger Streetworkern bekannt gewesen, berichtet „nordbayern.de“, doch niemandem sei ihre Schwangerschaft aufgefallen. Gerade in der kalten Jahreszeit habe sie ihren wachsenden Bauch gut mit dicken Pullovern verstecken können.

Kontakt zu den Eltern soll bleiben

Bei Pflegekindern soll der Kontakt zu den leiblichen Eltern gehalten werden, soweit es möglich ist. Doch aus Sicht der Behörden, sei das kleine Mädchen gerade bei Pflegeeltern am besten aufgehoben, heißt es. Dadurch dass die leiblichen Eltern allerdings obdachlos sind, sei der Kontakt zu ihrem Kind „schwierig bis unmöglich“, wie die Abteilungsleiterin im Allgemeinen Sozialdienst, Claudia Amm, „nordbayern.de“ sagte.