Bruder erzählt, wie die 56-Jährige beerdigt werden soll

Unglückliche Lotto-Millionärin tot: Margaret Loughrey wollte nicht zum Arzt gehen

epi 200121797 EL NICHT LIZENZIERBAR  Margaret Loughrey.jpg
Lotto-Millionärin Margaret Loughrey wurde mit dem Geld nie glücklich.

Wer im Lotto einen Millionengewinn absahnt, kann in der Regel sein Glück kaum fassen – im positiven Sinne. Die Geschichte von Margaret Loughrey (†56) liest sich anders. Denn für die Frau aus dem nordirischen Strabane waren die Millionen nur eine tonnenschwere Last: vom Jackpot im Jahr 2013 bis zu ihrem überraschenden Tod am Donnerstag. Ihr Bruder berichtet nun in einem Interview, was er über die letzten Tage seiner Schwester weiß.

Trotz Krankheit wollte Margaret Loughrey nicht zum Arzt

Paul Loughrey sagt der "Daily Mail", Margaret habe in den letzten Wochen sehr gebrechlich gewirkt. Trotz einer schweren Krankheit habe seine Schwester nicht zum Arzt gehen wollen. "Die Todesursache kennen wir noch nicht. Aber sie hat sich nicht das Leben genommen – das wissen wir definitiv."

Lotto-Millionärin findet letzte Ruhe an irischem Strand

Seine Schwester habe ihre Beerdigung mit ihrem Anwalt genau geplant, berichtet Loughrey weiter. Ihr letzter Wunsch war demnach, eingeäschert zu werden. Am Strand von Marble Hill in Irland soll sie dann ihre letzte Ruhe finden: in Form eines Kieselsteins, zu dem die Asche verarbeitet wird. In Marble Hill habe Margaret glückliche Urlaube erlebt, als sie ein Kind war. "Sie hat sich immer so gefreut hat, wenn sie mit unserem Papa dorthin kam", erinnert er sich.

Auch bei ihrer letzten Reise steht für Margaret Loughrey die Bescheidenheit im Vordergrund. "Sie wollte ohne viel Aufhebens eingeäschert werden. Ihre Familie wird da sein – aber das war's auch schon", sagt Paul Loughrey. "Und so, wie sie es geplant hat, finde ich es auch schön."

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Lotto-Millionärin aus Nordirland starb wohl eines natürlichen Todes

Das Geld habe sie "in die Hölle und zurück" geschickt, sagte Margaret Loughrey schon vor zwei Jahren der Zeitung "Sunday Life". "Geld hat mir nur Kummer gebracht, mein Leben zerstört." Die Polizei geht davon aus, dass die Lotto-Millionärin eines natürlichen Todes starb. Dennoch soll ihre Leiche obduziert werden, wie das Portal "Belfast Live" berichtet.

31 Millionen bei Lotterie "Euromillions" abgesahnt

Als sie in der Lotterie "Euromillions" rund 31 Millionen Euro gewann, wurde Margaret Loughrey über Nacht berühmt. Die Medien nannten sie "Maggie Millions" und erzählten unermüdlich die Geschichte jener Frau, die gerade auf dem Weg zum Arbeitsamt war – und das Glückslos eher aus einer Laune heraus kaufte. Damals lebte Loughrey von Sozialhilfe und musste sich mit 87 Euro pro Woche begnügen.

"Maggie Millions" verschenkte das Geld großzügig

Paul Gallagher, Stadtrat der 13.000-Einwohner-Stadt Strabane, erlebte Margaret Loughrey sowohl vor als auch in der Zeit nach ihrem vermeintlichen Glückstag. Sie sei "so glücklich und so unglücklich zugleich" gewesen, erzählt er "Belfast Live". Und ergänzt: "Sie hat nie darum gebeten, Millionärin zu werden".

Mit dem Gewinn sei Loughrey dann sehr großzügig umgegangen. "Sie hat ihre komplette Familie zu Millionären gemacht und ein einige sehr enge Freunde auch. Außerdem unterstützte sie ihre Nachbarn, alle wurden großzügig bedacht", berichtet Gallagher. "Und dann spendete sie an Wohltätigkeitsorganisationen."

Nordirischer Heimat Strabane immer treu geblieben

Aus ihrer von hoher Arbeitslosigkeit geprägten Heimat Strabane wollte Margaret Loughrey nie weg. Stattdessen versuchte sie, mit Firmengründungen und dem Kauf von Immobilien der Region wirtschaftlich auf die Sprünge zu helfen. Im Jahr nach dem Gewinn plante sie, den größten Teil ihres Vermögens zu verschenken und nur gut eine Million Euro zu behalten.

"Ich weiß, wie es ist, nichts zu haben", sagte die Millionärin damals. "Deshalb verschenke ich es – denn was ich noch nie hatte, kann ich nicht vermissen. Die Hälfte meines Erwachsenenlebens war ich arbeitslos, die andere habe ich zum Mindestlohn gearbeitet. Ich weiß nur zu gut, wie hart das Leben sein kann."

Margaret Loughrey griff Taxifahrer an

In den folgenden Jahren geriet Loughrey immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt, griff unter anderem 2015 einen Taxifahrer tätlich an. 2019 erklärte sie, von ihrem Gewinn seien nur noch 5,8 Millionen Euro übrig.

Ratsmitglied Jason Barr sagte "Belfast Live" nach dem Tod von Margaret Loughrey: "Wie wir alle, hatte sie ihre Höhen und Tiefen im Leben. Hoffentlich hat sie jetzt Ruhe." (bst)