Viele Jungvögel unterwegs
Ungewöhnlicher Babyboom bei Störchen

Diese Beobachtungen sind wirklich bemerkenswert: Im Durchschnitt ziehen Storchenpaare aktuell ein Junges mehr auf als sonst.
Die Experten zählen ungewöhnlich viele Störche auf den Wiesen und nach ihren Erkenntnissen, hat das auch einen bestimmten Grund.
Hundert und mehr Störche auf den Wiesen
Zwei, drei oder sogar vier Jungtiere meldet die Storchenpflegestation Wesermarsch in Berne. „Die Paare haben in diesem Jahr im Durchschnitt ein Junges mehr als sonst aufgezogen“, sagt Udo Hilfers von der Storchenpflegestation Wesermarsch in Berne. Auf den feuchten Wiesen seien zurzeit teilweise um die 100 Störche zu sehen. Bei Oldenburg habe ein Mitglied des zur Station gehörenden Vereins 110 Störche gezählt. „Und das waren noch längst nicht alle, andernorts gab es noch viel größere Gruppen“, sagte Hilfers.
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Das Wetter macht es Storcheneltern leicht
Es scheinen perfekte Witterungsverhältnisse für die vielen ausgeflogenen Jungstörche in diesem Sommer zu sein und die herrschten schon während der Aufzucht. Zunächst sei es recht nass gewesen, so dass die Eltern viele Regenwürmer für den Nachwuchs gefunden hätten. Anschließend habe eine trockene Periode dafür gesorgt, dass es im Nest nicht zu nass wurde.
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Festmahl für die Störche
„Inzwischen haben die flüggen Jungen die Nester verlassen und vagabundieren gemeinsam mit älteren Störchen in sogenannten Trupps durch ganz Norddeutschland“, so Hilfers. „Auf den Weg gen Süden werden die Störche von den durch Regen überfluteten Wiesen magisch angezogen, denn hier finden sie zurzeit ausreichend Nahrung wie Würmer, Schnecken und anderes Kleingetier“, sagte Hilfers.
Geburtenstarke Jahrgänge sind jetzt brutreif
Die Storchenpopulation entwickelt sich seit Jahren sehr gut. Das liegt auch am veränderten Zugverhalten vieler westziehender Störche. Laut NABU (Naturschutzbund Deutschland) fliegen sie nicht mehr nach Afrika, sondern überwintern bereits in Spanien, Portugal, Frankreich und zunehmend auch in Deutschland. Ihre Rückkehrquote ist dadurch deutlich gestiegen. Und die Population wird wohl weiter wachsen, denn nun sind die geburtenstarken Jahrgänge (insbesondere des Rekordjahres 2019) brutreif. (dpa/nid)