Vom Tischler zum Fußball-Manager

Neuer Bayern-Sportdirektor: Ein Schicksalsschlag veränderte sein Leben

Mit nur 24 Jahren schien Christoph Freunds (46) Karriere im Profi-Fußball beendet.
Nun wird der Österreicher Sportdirektor beim FC Bayern München. Am 1. September bezieht Freund sein Büro an der Säbener Straße. Der Weg dorthin ist eine bewegende Geschichte, an deren Anfang ein Schicksalsschlag steht.

Vom Fußball-Profi zum Firmen-Chef

Als Amateur bei Austria Salzburg träumte Freund von einer Karriere als Profi-Fußballer. Über den SC Kundl schaffte er den Aufstieg in Österreichs 2. Liga, spielte im defensiven Mittelfeld bei Wattens und Untersiebenbrunn. Doch dann starb plötzlich sein Vater.

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Freund musste dessen Tischlerei übernehmen. Für Fußball auf Profi-Niveau war keine Zeit mehr. „Da ist für mich von einem Tag auf den anderen eine Welt zusammengebrochen – aber es hat auch eine Entwicklung ihren Anfang genommen“, sagte Freund dem österreichischen Portal news.at.

Rückkehr ins Fußball-Business

Zu dem Zeitpunkt habe er „im Grunde genommen noch nicht voll im Leben“ gestanden. „Und plötzlich hatte ich eine Firma mit 20 Leuten zu leiten.“ Und die bekam auch Aufträge von RB Salzburg. Durch Zufall entdeckten RB-Mitarbeiter: Der Tischler-Chef ist auch Fußball-Experte.

Freund ergriff seine Chance: 2006 stieg er bei RB Salzburg ins Management ein. Verkaufte die Firma „Freund Naturholz“ an einen Mitinhaber, den er nach dem Tod des Vaters an der Firma beteiligt hatte.

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Salzburg und Freund setzen auf Risiko

„Viele haben damals nicht verstanden, dass ich die Tischlerei-Firma meines Vaters aufgebe – aber ich bin meinem Herzen gefolgt und habe die Chance ergriffen, in dem Bereich zu arbeiten, der mir am liebsten ist“, sagt Freund heute. „Das war ein großer Schritt und auch ein Risiko. Ich war ja ein ziemlicher Quereinsteiger, ein Mitarbeiter im Teammanagement, der in diesem Business noch nie gearbeitet hatte.“

Der Verein und auch Freund wurden für ihre Risikobereitschaft belohnt: Nach dem Posten des Team-Managers (2006 bis 2012) und drei Jahren als Sport-Koordinator stieg er 2015 zum Sportdirektor beim österreichischen Serien-Meister auf – beerbte überraschend Ralf Rangnick (65), der Cheftrainer bei RB Leipzig wurde.

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Erfolgreiche Arbeit als RB-Sportdirektor

„Das war eine extreme Entwicklung, die so nicht vorhersehbar und planbar gewesen ist“, sagt Freund. „Deswegen bin ich dem Verein auch in erster Linie dankbar.“ Aber auch RB Salzburg kann Freund dankbar sein: Der neue Sportdirektor machte einen tollen Job, holte unter anderem heutige Superstars wie Sadio Mané (31/FC Bayern), Erling Haaland (22/Manchester City) und Karim Adeyemi (21/Borussia Dortmund) zu RB in die österreichische Provinz.

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Seine erfolgreiche Arbeit bescherte ihm nun den Job beim FC Bayern. Dort hofft man, dass Freund in München genauso viel Gespür und Geschick beweist wie in Salzburg. (wwi)