Von Forscherteam der Universität Frankfurt entwickelt

Neue Technologie zur Entwicklung von Therapiemethoden gegen Krebs

Forscher Labor
Ein Forscherteam der Universität Frankfurt Technik entwickelt, die bei der Krebsforschung eine wichtige Rolle spielt.
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Ein Forschungsteam um Biochemiker Dr. Manuel Kaulich von der Goethe-Universität Frankfurt hat eine Untersuchungstechnik entwickelt, die essenzielle Hinweise auf die Entwicklung von Therapien gegen Krebs oder Erkrankungen des Nerven- und Immunsystems liefern kann. Diese Erkrankungen beruhen auf Gendefekten. Die sogenannte 3Cs-Multiplex-Technik ermöglicht es, die Wirkung der genetischen Veränderung in zwei beliebigen Genen gleichzeitig zu untersuchen – ein wichtiger Fortschritt in der Forschung.

Urspruch einer Krebserkrankung liegt in der Kombination mehrerer genetischer Fehler

Die 3Cs-Multiplex-Technik bietet die Möglichkeit, Millionen an Kombinationen von Gendefekten zu simulieren und ihre Auswirkung in der Zellkultur zu untersuchen. Dies ist deshalb besonders wichtig für die Krebsforschung, da der Ursprung in der Kombination mehrerer genetischer Fehler liegt. Durch die Technik können gezielte Gene eingeschleust, entfernt und ausgeschaltet werden – und so möglicherweise zur Krankheitsbekämpfung beitragen.

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"Wir können in Zellkulturexperimenten sehr effizient nach Genen suchen"

„Mit der 3Cs-Multiplex-Technik konnten wir zum Beispiel zwei an der Autophagie beteiligte Gene identifizieren, deren Ausschalten zu einem unkontrollierten Wachstum von Zellen führt.“ Unter Autophagie versteht man den Prozess, bei dem der Körper nicht benötigte und krankhafte Zellbestandteile abbaut und sie anderweitig verwendet. „Genau diese Autophagie-Mutationen kommen bei jedem fünften Patienten mit einem Plattenephithelkarzinom der Lunge vor. Auf diese Weise können wir in Zellkulturexperimenten sehr effizient nach Genen suchen, die bei Krebs oder auch Krankheiten des Nerven- und Immunsystems eine wichtige Rolle spielen und die sich als mögliche Ziele für Therapien eignen“ erklärt Dr. Kaulich. (jos)