Bremerhavenerin wurde im Februar ermordet

Neue Leichenteile gefunden: Gehören Sie zu Ekaterina B.?

Ekaterina B. wurde tot aufgefunden. Ein Passant fand ihre Leichenteile in einem Koffer.
Ekaterina B. wurde tot aufgefunden. Ein Passant fand ihre Leichenteile in einem Koffer.
Privat/ Polizei Bremerhaven

von Jule Blaase und Kirsten Studt

In dem Fall der ermordeten Ekaterina B. überschlagen sich seit Tagen die Ereignisse: Erst gesteht die Schwiegermutter des Opfers die Tat überraschend vor Gericht – nun wurden Leichenteile an der Geeste in Bremerhaven gefunden, die zu der jungen Mutter gehören könnten. Außerdem hat sich ein neuer Zeuge bei der Polizei gemeldet.

Neue Suchaktion nach dem Geständnis der Mutter

Eigentlich war Ekaterinas Schwiegermutter am 6. Prozesstag nur als Zeugin geladen. Während ihrer Aussage vor Gericht gestand sie dann aber unter Tränen, die junge Mutter umgebracht zu haben. Ganz allein – und ohne die Hilfe ihres Sohnes Walter B., der aktuell für den Mord an seiner Ehefrau auf der Anklagebank sitzt. Nach ihrem Geständnis hat die Polizei eine neue Suchaktion gestartet, bei der weitere Leichenteile in einem Plastiksack gefunden wurden. Genau wie die Schwiegermutter vor Gericht ausgesagt hatte, wurde der Plastiksack mit Hantelscheiben beschwert. Das Bremer Landgericht bestätigt den Fund gegenüber RTL. Ob die Leichenteile wirklich zu Ekaterina B. gehören, werde nun geklärt.

Nachbarin ist von Mittäterschaft der Schwiegermutter überzeugt

Martyna Bartosch aus Bremerhaven kannte Ekaterina und Walter B. aus ihrer Nachbarschaft
Martyna Bartosch wohnt in der gleichen Straße wie Ekaterina B. und ihr Ehemann Walter B. Sie hatte bis zum Verschwinden häufiger Kontakt zu Ekaterina.
RTL Nord

Während das Gericht von dem Geständnis der Schwiegermutter überrascht wurde und nun zunächst einmal prüfen muss, wie wahrheitsgetreu ihre Aussagen sind, ist Nachbarin Martyna Bartosch eher unbeeindruckt. Sie wohnt in Bremerhaven in der gleichen Straße wie Walter B. und Ekaterina vor der Tat und war mit dem Opfer befreundet. Die Schwiegermutter beschreibt sie als „krankhaft kontrollsüchtig. Das ist in meinen Augen eine richtige Hexe gewesen. [...] Dieser Frau kann man alles zumuten.“ Ihrer Ansicht nach habe Walter B. seine Ehefrau umgebracht und seine Eltern hätten dann beim Beseitigen der Leiche geholfen. Dass die Schwiegermutter nun die Schuld alleine auf sich nimmt, überrascht Martyna Bartosch nicht: „Sie denkt sich als Mutter lieber geh ich ins Gefängnis, bevor mein Sohn es tut. Weil sie liebt ihn ja abgöttisch.“

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Ekaterina (†32) war Mutter einer mittlerweile fünfjährigen Tochter.
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privat

Die Polizei suchte im Februar und März diesen Jahres wochenlang mit Drohnen und Spürhunden nach Ekaterina. Anfang März fand ein Passant dann einen Koffer in der Weser, in dem sich Leichenteile befanden. Ein DNA-Test bestätigte schließlich: Es handelt sich um Ekaterina B. Ihr Ehemann Walter B. gerät schnell in Mordverdacht, da es in der Ehe gekriselt haben soll. Eine Scheidung soll im Raum gestanden haben. Das bestätigt nun auch eine Familienhelferin vor Gericht. Ekaterina soll mit ihrer fünfjährigen Tochter zurück in ihre Heimat nach Russland gewollt haben, für Ehemann Walter B. kam dies allerdings nicht in Frage. Die Familienhelferin hatte bis zum Verschwinden von Ekaterina B. eng mit dem Paar zusammengearbeitet.

Ein weiterer Zeuge meldet sich bei der Polizei

Nach dem Geständnis der Schwiegermutter hat sich außerdem ein neuer Zeuge bei der Polizei gemeldet. Benjamin Steinhilber vom Bremer Landgericht bestätigt im Gespräch mit RTL, dass dieser von der Schwiegermutter einen USB-Stick, ein Handy und Kleidung erhalten habe. Die DNA an der Kleidung und die Daten vom Stick und dem Handy werden nun ausgewertet und untersucht.

Wie geht es nun weiter?

Trotz des Geständnisses sitzt Walter B. weiter als Hauptangeklagter in Untersuchungshaft. Seine Mutter ist für den nächsten Prozesstag Anfang November als Zeugin geladen. Benjamin Steinhilber vom Landgericht Bremen äußert sich zum weiteren Verlauf gegenüber RTL wie folgt: „Wie sich das Geständnis der Schwiegermutter auswirken wird auf dieses Verfahren lässt sich derzeit noch nicht absehen. Da wird die Kammer eingehend zu prüfen haben, inwieweit sie diesem Geständnis am Ende folgen möchte oder nicht.“