Wann wird es zu viel mit dem Geruch - Expertin klärt auf„Ekelhafter“ Fleischgeruch: Vegan-Familie fühlt sich von Nachbar belästigt

Skurriler Nachbarschaftsstreit in Australien! Es geht um Fleisch, gebratenes Fleisch …
Denn in Perth schreibt eine vegan lebende Familie einen Brief an ihre Nachbarn, in dem sie sich über den „ekelhaften“ Geruch von gekochtem Fleisch beschwert. Der Brief geht in den sozialen Medien viral.
Veganer-Brandbrief bringt Facebook zum Kochen
Im Mai dieses Jahres schreibt ein Bewohner von Burns Beach, einem Vorort von Perth in Westaustralien, einen regelrechten Brandbrief! Im Namen seiner vegan lebenden Familie bittet er seine Nachbarn, das Küchenfenster zu schließen, wenn sie ihr „ekelhaftes“ Fleisch kochen.
Der wütende Verfasser übergibt den Brief mit der eindringlichen Notiz „BITTE ERNST NEHMEN“ auf der Vorderseite des Umschlags. Der Brief, der auf Facebook gepostet wurde und seitdem viral geht, beginnt mit den Worten: „Hallo Nachbar, könnten Sie bitte Ihr Seitenfenster schließen, wenn Sie kochen?“
Und weiter folgt die Begründung: „Meine Familie lebt vegan – wir ernähren uns ausschließlich von pflanzlichen Lebensmitteln – und der Geruch des Fleisches, das Sie kochen, macht uns krank und wütend. Wir wären Ihnen für Ihr Verständnis dankbar – vielen Dank“. Unterzeichnet ist der Brief mit „Sarah, Wayne und Kinder“.
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Nutzer schäumen: „Ich würde sofort den Grill anschmeißen“
Der Brief hat inzwischen hunderte Reaktionen von Facebook-Nutzern hervorgerufen, die vor allem eines sind: fassungslos über das Gelesene. „Ich wette, ihr läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn ihr alter Kumpel den Rasen mäht und sie den köstlichen Duft von frisch gemähtem Gras riecht“, lästert ein Nutzer.
„Oh Mann … ich würde den Grill anschmeißen und die ganze Straße einladen“, ereifert sich ein anderer Nutzer. „Ich würde den Smoker anschmeißen und zwölf Stunden lang Rinderbrust grillen, mit einer Bratwurst zum Mittagessen – das wäre der Hammer“, schrieb ein anderer.
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Auch in Deutschland: Penetrante Kochgerüche muss man nicht hinnehmen
Auch in Deutschland gibt es immer wieder Streit um Küchengerüche. Grundsätzlich schätzt Rechtsanwältin Nicole Mutschke die Rechtslage hier nicht anders ein als bei anderen Streitigkeiten um Küchengerüche.
Sie sagt uns: „Man kann durchaus gegen Kochgerüche vorgehen, wenn sie erheblich belästigend und störend sind, hier greift das Gebot der nachbarlichen Rücksichtnahme.“ Deshalb schränken Gerichte zum Beispiel manchmal ein, wie oft in einer Nachbarschaft gegrillt werden darf.
„Auch der Einbau einer speziellen Dunstabzugshaube kann tatsächlich vom Gericht per Urteil angeordnet werden“, so die Expertin. Auf der anderen Seite sähen Richter natürlich auch, dass bestimmte Essensgerüche in einer Nachbarschaft ortsüblich sind. Diese Essensgerüche würden in der Regel als unwesentliche Beeinträchtigung angesehen.
„Entscheidend wäre in Deutschland – unabhängig von der veganen Einstellung der Familie – inwieweit der Geruch wahrlich als störend anzusehen ist“, so die Anwältin.