„Weltweit an den Pranger gestellt zu werden, war das Schlimmste"Nach Morddrohungen und Olympia-Aus: Fünfkämpferin Annika Schleu ist schwanger

ARCHIV - 24.06.2021, Berlin: Olympia: Tokio, Deutsches Team, Verabschiedung der Berliner Olympia-Athleten im Veranstaltungszentrum Wannsee der Berliner Sparkasse. Annika Schleu, Moderne Fünfkämpferin, lächelt. (zu dpa "Schwangere Fünfkämpferin Schleu: «Definitiv ein Wendepunkt für mich»") Foto: Andreas Gora/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Fünfkämpferin Annika Schleu kann wieder lachen.
pil, dpa, Andreas Gora

Es war eines der Dramen bei den Olympischen Spielen in Tokio: Fünfkämpferin Annika Schleu hatte Pferd Saint Boy, das ihr für den Wettbewerb zugelost worden war, mit Sporen und Gerte traktiert, nachdem es sich weigerte, die Hindernisse zu überspringen. Nun äußerte sich die 32-Jährige zum Tiefpunkt ihrer Karriere. Und verriet: Sie ist schwanger.

Weltweit am Pranger

Im Rückblick hätte sich Schleu gewünscht, „dass ich anders gehandelt hätte. Mir war auch bewusst, dass es für das Pferd absolut keine angenehme Situation war. Aber gleichzeitig habe ich immer gesagt, dass ich das Pferd nicht gequält habe. Ich wollte dem Pferd in keiner Situation willentlich weh tun“, sagte Schleu, die nach der vierten Verweigerung disqualifiziert worden war, im Podcast „Helden der Hauptstadt“ der „Berliner Morgenpost“.

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Für Schleu begann nach dem Vorfall ein wahrer Albtraum: „Weltweit an den Pranger gestellt zu werden, war das Schlimmste, was mir passieren konnte. Schlimmer sogar als die recht abstrakten Morddrohungen. Das hat mir den Boden unter den Füßen komplett weggezogen.“

Im August kommt der Nachwuchs

Während sportlich in Tokio ein Traum platzte, erlebt Schleu persönlich seither eine wunderschöne Zeit. Sie ist schwanger. Im August soll der/die Kleine zur Welt kommen. „Bei mir haben sich auch noch andere Ereignisse ergeben. Ich bin schwanger und werde im August Nachwuchs bekommen“, verriet sie.

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Ein Ende ihrer aktiven Karriere bedeute das erste Kind aber nicht. Im kommenden Jahr will Schleu wieder in den Wettkampfsport einsteigen „und ausloten, ob das mit Paris eine Zukunft hat“. Der Traum von Olympia lebt also weiter. (tme/dpa)