Produktionsfirma will eigenen Standards schärfen
Nach „Manta Manta“-Vorwürfen: Constantin lässt Arbeitsklima an Schweiger-Filmset untersuchen

„Wir haben zugehört und uns intensiv mit den Vorwürfen und Vorkommnissen auseinandergesetzt.“
Das sagt Constantin-Vorstandsvorsitzender Martin Moszkowicz zu den Problemen, die am Set von Til Schweigers (59) Film „Manta Manta - Zwoter Teil“, aufgetreten sein sollen. Die Filmproduktionsfirma will jetzt die eigenen Produktionsstandards schärfen und hat eine externe Anwaltskanzlei damit beauftragt, eine unabhängige Untersuchung durchzuführen.
Constantin möchte „professionelles und respektvolles Arbeitsumfeld“ gewährleisten
Das Filmunternehmen räumte bei einem Pressegespräch in Berlin Fehler ein. So habe man für die „Manta, Manta“-Fortsetzung keinen Produktionsleiter gewinnen können. Es habe zum Teil eine klare Zuweisung von Zuständigkeiten gefehlt, hieß es von Constantin.
Martin Moszkowicz, Vorstandsvorsitzender von Constantin Film, schreibt in einem Statement auf der Webseite der Produktionsfirma: „Wir wollen alles dafür tun, den Filmschaffenden ein professionelles und respektvolles Arbeitsumfeld zu gewährleisten. Hierzu setzen wir uns neue, verbindliche Standards und bringen weitere Maßnahmen auf den Weg. Außerdem werden wir uns dafür einsetzen, die Rechte der Produktionsfirmen zu stärken, damit mögliches Fehlverhalten in Zukunft besser und unmittelbarer sanktioniert werden kann, ohne die Projekte oder gar die Existenz der Produktionsfirmen aufs Spiel setzen zu müssen.
Mitarbeitende behaupten: An Til Schweigers Filmsets soll ein „Klima der Angst“ geherrscht haben
Nach einem Spiegel-Bericht im Mai über angebliche Schikane und ein „Klima der Angst“ bei den Dreharbeiten zum Film von Regisseur Til Schweiger hatte Constantin die Untersuchung angeschoben. Schweiger wurde von dpa am Dienstag um eine aktuelle Stellungnahme gebeten, diese lag bisher nicht vor.
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Schweigers Anwältin hatte im Frühjahr dem Spiegel zu den Vorwürfen mitgeteilt, ein Teil der „Sachverhalte“ sei ihrem Mandanten „nicht bekannt“; ein anderer unterstelle „angebliche Sachverhalte, die es nicht gegeben hat“. Weiter hieß es dort, seit Jahren „kursierende Gerüchte“ würden „zu Unrecht als tatsächlich“ dargestellt.
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„Manta, Manta“-Mitarbeiter bewerteten Arbeitsklima als „eher mäßig“ oder „schlecht“
Die Untersuchung der Rechtsanwaltskanzlei SKW Schwarz habe ergeben, dass die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsklima beim Dreh von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ von einer Reihe der Befragten insgesamt als „eher mäßig“ oder „schlecht“ wahrgenommen wurden. „Sie hat bestätigt, dass es Fehlverhalten und Vorkommnisse am Set von MM2 gegeben hat, die den Ansprüchen von Constantin Film an ein gutes Arbeitsumfeld nicht gerecht werden“, schreibt die Produktionsfirma auf ihrer Webseite. SKW hat für diese Untersuchung mit 50 Personen, die bei den Dreharbeiten mitgewirkt haben, ausführliche Interviews geführt.
Mehrfach wurden zudem die gesetzlichen Arbeitszeitregelungen nicht eingehalten. Die Arbeitsbelastung sei von vielen Mitwirkenden als „sehr hoch“ empfunden worden. Die Mehrheit der Befragten hat die Stimmung am Filmset aber dennoch als positiv, das heißt „sehr gut“, „gut“, oder o.k.“, bewertet, und fast alle würden wieder bei der Constantin Film arbeiten. (dpa / csp)