Solidarität mit Spanierinnen in der Nations League
Nach Kuss-Skandal: Fußballerinnen setzen gemeinsam Zeichen gegen sexuelle Gewalt

Gegnerinnen auf dem Platz, vereint im Kampf gegen sexuelle Übergriffe.
Gemeinsam haben die Spielerinnen des schwedischen Nationalteams und die Fußball-Weltmeisterinnen aus Spanien ein Zeichen weltweiter Solidarität im Kampf gegen sexuelle Übergriffe gesetzt. Das Spiel in der Nations League stand nach dem Kuss-Skandal um den ehemaligen Chef des spanischen Fußball-Verbands RFEF Luis Rubiales unter besonderer Beobachtung.
"#SeAcabó“ - „Schluss jetzt“.
Vor der Partie in Göteborg postierten sich die Spielerinnen zunächst zum Teamfoto mit erhobener Faust. Anschließend versammelten sich die Spanierinnen an der Mittellinie zusammen mit den Schwedinnen hinter einem Plakat mit der Aufschrift „#SeAcabó“, zu Deutsch: „Schluss jetzt“. Darunter stand auf Englisch: „Our fight is the global fight“ – „Unser Kampf ist der globale Kampf.“
Lese-Tipp: Spaniens Frauen-Fußballnationalmanschaft bekommt TrainerIN
Spanischen Medienberichte zufolge waren auch auf den Rängen Plakate wie „Mit euch, Jenni und La Roya“ zu sehen. Als die Spielerinnen zum Aufwärmen auf den Rasen kamen, seien sie mit großem Beifall empfangen worden. Die Partie endete mit einem 3:2-Sieg der Weltmeisterinnen.
Regierung und Gewerkschaften wenden Boykott ab
Eigentlich hatten die Spanierinnen wegen der Vorkommnisse nach dem WM-Finale die Nations-League-Spiele boykottieren wollen. Bei Verhandlungen im Trainingslager vor dem Schweden-Spiel waren unter Vermittlung von Regierung und Gewerkschaften eine Reihe von Vereinbarungen erzielt worden.
Lese-Tipp: Nach Kuss-Eklat: Spaniens Verbandschef Rubiales gibt auf
Ausgangspunkt der Auseinandersetzung war die WM-Siegerehrung in Sydney, bei der Verbandschef Rubiales die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund küsste. Während Rubiales beteuerte Hermoso habe das auch gewollt, erklärte diese, sie habe sich „als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe“.
Hermoso mit Nichtberufung nicht einverstanden
Hermoso erstattet Anzeige und ermöglichte so einen Strafantrag der Staatsanwaltschaft beim Staatsgerichtshof. Hermoso wurde von der neuen National-Trainerin Montse Tomé für die Partie in Schweden nicht nominiert, um diese zu „beschützen“, hieß es von Trainerin.
Mit dieser Begründung war Hermoso nicht einverstanden: „Mich beschützen? Wovor?“. (dpa, wwi)