Nach Großfahndung in Thüringen

Erfurt: Sexualstraftäter von der Polizei gefasst!

Sexualstraftäter
Der flüchtige Sexualstraftäter Frank H. wurde von der Polizei gefasst.
Polizei

Thüringen atmet auf: Seit Donnerstag fahndete die Polizei nach dem Sexualstraftäter Frank H. Der 44-Jährige war gegen 08.30 Uhr aus einem Übergangswohnheim für Strafgefangene in Erfurt abgehauen. Nun wurde der 44-Jährige in einem Stadtteil von Erfurt gefasst – ohne Gegenwehr wurde der Straftäter zur Erfurter Polizeidienststelle gebracht.

Polizei warnte: Sexualstraftäter könnte Frauenkleider tragen

Obwohl die Polizei umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet habe, konnte sie den Straftäter zunächst nicht finden. Zuletzt sei der Mann mit einer schwarzgrünen Camouflagehose, einer schwarzen Lederjacke und einem neongrünen Basecap bekleidet gewesen, hieß es. Außerdem trage er auffällig viele Goldketten um seinen Hals. Es sei nicht auszuschließen, dass H. mittlerweile die Kleidung gewechselt habe – womöglich trage er auch Frauenkleider.

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Denny Schlee, Sprecher der Landespolizeiinspektion Erfurt, sagte RTL: „Wir suchen seit gestern mit vielen Einsatzkräften. Ein Fährtenhund war im Einsatz. Mit dem Foto des Gesuchten haben wir den Umkreis des Fluchtorts abgesucht und eine Handyortung durchgeführt. Bislang ohne Erfolg.“

Sitzendorf (Thüringen): Schule abgeriegelt

Frank H. saß im Knast, weil er 2017 ein kleines Mädchen missbraucht hat. Damals berichteten mehrere deutsche Medien über den Fall aus Thüringen. Rechtsanwalt Jan Siebenhüner erklärt auf RTL-Anfrage: Das Landgericht Gera habe den Mann am 22. Oktober 2018 rechtskräftig wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes zu vier Jahren Haft und zugleich die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus verurteilt.

„Er hatte seine Haftstrafe verbüßt und hätte danach gleich in eine Psychiatrie überstellt werden sollen“, erklärt Siebenhüner. Das sei offensichtlich nicht geschehen, stattdessen zog H. in dem Übergangswohnheim ein.

Jetzt sind einige Menschen in Sorge, der Sexualstraftäter könnte wieder zuschlagen. Sitzendorfs Bürgermeister Martin Friedrich (38) sagte der Bild-Zeitung: „Schon 2017 war er immer wieder aufgefallen, die Sitzendorfer ängstigten sich. Er lief etwa nackt durch unseren Ort, vollzog öffentlich den Geschlechtsakt mit seiner damaligen Freundin auf seinem Wohnhaus gleich neben einem Kinderspielplatz, bedrohte in einer Bäckerei Menschen mit einem Messer.“ Deshalb habe man vorsorglich Schutzmaßnahmen ergriffen. Die Grundschule und der Kindergarten des Ortes seien abgeriegelt worden, heißt es. Demnach würden Eingänge abgeriegelt – Zutritt gebe es nur mit Anmeldung.

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Polizei bat um Hilfe: Wer hat Frank H. gesehen?

„Mit einem großen Polizeiaufgebot wurde nach dem vorbestraften Mann unter Ausschöpfung verschiedener Fahndungsmaßnahmen gesucht“, teilte die Polizei am Freitag mit. (dky, msa)

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