Mordfall Ekaterina B. (†32)

Beendet das Geständnis der Schwiegermutter den Prozess?

Freunde trauern um die getötete Ekaterina aus Bremerhaven.
Nach dem Fund ihrer Leiche stehen Kerzen und Blumen vor dem Haus von Ekaterina B. (†32)
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Sie hätte vor Gericht weder ihren Sohn noch sich selbst belasten müssen. Doch vor dem Landgericht Bremen kommt es zu einem Überraschungsgeständnis: Die Schwiegermutter der getöteten Ekaterina B. aus Bremerhaven nimmt die ganze Schuld auf sich. Sie allein will die Ehefrau ihres angeklagten Sohnes ermordet haben.

Mutter war als Zeugin im Prozess

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Ehemann Walter B. im Prozess mit seinem Anwalt.
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Seit August 2022 steht Walter B. vor dem Landgericht Bremen. Er soll seine Ehefrau betäubt, erwürgt und dann zerstückelt haben. Den Koffer mit den Leichenteilen finden Passanten später in der Weser. Am Mittwoch (12.10.) ist die Mutter des Angeklagten als Zeugin im Prozess geladen. Die Frau erklärt unter Tränen, dass sie den Mord an ihrer Schwiegertochter ganz allein verübt habe. Auch die Leiche will sie zerteilt und entsorgt haben. Das Geständnis sei „sehr überraschend“ gekommen, erzählt Gerichtssprecher Jan Stegemann im Gespräch mit RTL.

Gericht will Geständnis jetzt prüfen

Die Aussage der Schwiegermutter im Zeugenstand streckte sich über sechs Stunden. Es wurden bereits sehr detaillierte Fragen gestellt. Aber die Frau wird noch weiter vernommen werden. So erklärt es Jan Stegemann gegenüber RTL. „Erst danach kann die Kammer die Aussage der Mutter wirklich bewerten und in Ruhe schauen wie stimmig sie im Hinblick auf die übrigen Beweismittel und Indizien ist“. Wenn ja, würde die Mutter einen eigenen Prozess bekommen.

Ob der Ehemann der getöteten Ekaterina nach dem Geständnis seiner Mutter freigesprochen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. „Was diese Aussage im Endeffekt für das Verfahren bedeutet, das lässt sich heute noch nicht abschließend sagen.“, bestätigt auch Jan Stegemann vom Landgericht Bremen. Der Prozess wird aber fortgesetzt, Walter B. bleibt vorerst angeklagt. (jsc)